Mit den neuen Zentrumsbauten möchte sich die Gemeinde Derendingen unter Einbeziehung der vorhandenen Bebauung eine Neue Mitte geben. Damit sich das hierfür vorgesehene großvolumige Nutzungsprogramm in den Kontext einfügen kann, oszilliert der vorgeschlagene Städtebau zwischen einer kompakten Zusammenführung aller drei Nutzungsbereiche (Mehrzweckhalle, Schule und Verwaltung) zu Gunsten großzügiger Außenplätze und einer differenzierten Ausbildung der Baukörper und deren Oberflächengestaltung als Referenz zu den umliegenden Gebäuden. So entsteht ein Baukörper, der einen würdevollen und ordnenden Rahmen für die vorhandenen Solitärbauten anbietet und durch seine städtebauliche Setzung drei Plätze von unterschiedlicher Qualität ausbildet.
Das Neue Zentrum ist ein offenes Haus, dessen Bezüge und Einblicke sich zu den jeweiligen Plätzen orientieren. Große Auskragungen verweisen auf die Eingänge und laden zum Verweilen ein: Die bürgernahe Verwaltung und die Zugänge zur Aula und zum Foyer der Mehrzweckhalle orientiert sich zum großen Zentrumsplatz, der Schulhof spannt sich zwischen bestehendem Schulgebäude, Mehrzweckhalle und neuem Schulgebäude auf und die Außensportanlagen sowie die temporären Parkplätze flankieren nach Nordosten das Gebäude.
Die neuen Zentrumsbauten lassen sich in drei Maßstäben lesen: Die Nutzungsbereiche (Mehrzweckhalle, Schule und Verwaltung) sind nach Außen durch die unterschiedliche Materialisierung ablesbar und geben dem großen Volumen eine dem Ort angemessene Maßstäblichkeit. Durch die vertikal strukturierten Fassaden in Sichtbeton und Glas treten die Gebäudeteile dann aber wieder in einen Dialog miteinander und verbinden die Nutzungen zu einem Ganzen. Eine dritte Maßstabsebene überlagert die zweite, vertikale Ebene durch den Versatz der Fensterebenen im Sockelgeschoss und durch die Andeutung von Fensterfaschen mit einem horizontalen Ordnungsprinzip.
Matrizenherstellung: Reckli GmbH, Herne
Text: ern+ heinzl Gesellschaft von Architekten mbH
Fotos: Stefan Müller
Isometrie: Svenja Brehm im Seminar Fassade 4.0 an der TUK
Die Vorarbeit zu dieser Projektpublikation entstand im Rahmen der Baukonstruktionslehre im Seminar FASSADE 4.0 an der TUK durch eine Studienarbeit von Svenja Brehm.
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