Baugemeinschaften sind eine gute Erfindung. Viele Nutzer finden sich zusammen, um gemeinsam ein Grundstück zu erwerben und um es nach ihren gemeinsamen Interessen zu gestalten. Es gibt die unterschiedlichsten Interessen. Die meisten Baugemeinschaften wollen einfach gut und preiswert wohnen. Andere wollen gemeinsam ein Gewerbe- und Kreativquartier schaffen. Unsere Aufgabe war ein Gebäude für eine Baugemeinschaft verschiedener sozialdemokratischer Institutionen mit Jahrzehnte, teilweise Jahrhunderte alten Wurzeln.
Wie fängt man an? Mit reden. Mit sehr viel reden, mit einer Institution, dann mit der anderen und dann mit der dritten und wieder von vorn. Man trifft tolle Menschen und stellt fest, dass alle das gleiche wollen: Einen gemeinsamen Ort, der einen Geist von Solidarität und Gemeinschaft versprüht. Wie findet man den? Mit Suchen. Ungefähr 35 Orte in Dresden haben wir gemeinsam untersucht bis wir wussten, dass der Ort an der Devrientstraße hinter den Werkstätten der Semperoper entstehen muss. Nun ist es da und es ist fertig – das Herbert-Wehner-Haus. Man kann an seiner Architektur erkennen, dass es gekommen ist, um zu bleiben. Und das ist es, was wir den tollen Menschen wünschen, die in diesem Haus wirken. Möge der Geist der Solidarität und Gemeinschaft kommen und möge er für immer bleiben.
Text: Jan Wiese Architekten mit Ralf Wilkening
Zeichnungen: Jan Wiese Architekten
Bilder: Simon Menges
Bilder: Till Schuster