Das schmale, sehr lange Grundstück liegt zwischen zwei denkmalgeschützten Villen. Um eine optimale Einfügung des neuen Gebäudes zu erzielen, wurde der Sockelputz der beiden Denkmäler aufgegriffen und auf die gesamte Fassade übertragen. Dafür wurde eine eigene Mischung über mehrere Putzmuster angefertigt und von der Denkmalpflege freigegeben. Ein Kirchen-Stuckateur hat den Putz als Kellenwurf von Hand angebracht.
Der sechseckige Grundriss leitet sich von den jeweiligen Abstandsflächen ab. Um dem alten Baumbestand Rechnung zu tragen und um die Fernsicht zum Kloster Andechs über den Ammersee hinweg inszenieren zu können, entwickelt sich die Gebäudekubatur turmartig in die Höhe. Um dieses Gefühl der Höhe zu verstärken, wurde das Wohnzimmer mit großem Fenster im obersten Geschoss geplant. Die Küche als Dreh- und Angelpunkt der Familie sollte im Erdgeschoss an den Garten angeschlossen werden.
Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die massiven, unbehandelten Materialien gelegt. Folgend der Vorstellung des einfachen, ökologischen Bauens wurde das Gebäude in Einstein-Ziegelbauweise (ohne Dämmstoff) realisiert. Als energetischer Standard wurde kfW 55, ohne Lüftungsanlage gewählt. Die Beschattung funktioniert über die tiefen Leibungen, ohne jeglichen zusätzlichen Sonnenschutz.
Der Entwurf ist ein Gemeinschaftswerk des Bauherren Andreas Schwab, der selbst Architektur studiert hat und als Produktdesigner arbeitet und dem Architekturbüro Huber.
Text: Architekturbüro Huber
Bilder: Florian Holzherr
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