Verborgen und Transparent
Innerhalb eines streng abgesicherten Areals befindet sich das Institut für Transurane. Aufgabe des ITU ist die Bereitstellung der wissenschaftlichen Grundlagen für den Schutz des europäischen Bürgers vor den mit der Handhabung und Lagerung hochradioaktiver Materialien verbundenen Gefahren. Die Integration des Büro- und Eingangspavillons aus den 60 er Jahren war die Aufgabe bei der Erweiterung und Neuorganisation der Büroflächen.
Der solitäre Pavillon wurde zum Eingangsbauwerk mit 3-facher Fläche erweitert. Durch die beidseitige, symmetrische Addition von zwei Bauteilen an den Bestand und einer umfassend neuen Fassadenhülle verschmilzt das Gebäude zu einer Einheit. Der durchlaufende Einschnitt im Erdgeschoß formuliert eine klare und weithin sichtbare Zugangsituation zur zentralen Erschließungsmagistrale des Forschungscampus. Der 120 Meter lange und 40 Meter Tiefe Baukörper wird im Inneren durch fünf Höfe belichtet.
Naturfarbne Materialien wie Glas und Aluminium formen die Fassade. Die Hülle aus Metall ist flexibel und veränderlich und zeigt die rationale und technische Forschungsarbeit nach aussen. Die eloxierten Faltschiebeläden verleihen dem Gebäude einen technischen Charakter und verändern die Erscheinung des Gebäudes je nach Wetter und Nutzung der Arbeitsplätze kontinuierlich. Im Gegensatz zur tiefen und vertikal gegliederten Außenfassade sind die Innenhofe flächig und eben verglast. Die Höfe sind mit horizontal verschiebbaren Sonnenschutzdeckeln aus Streckgitter ausgestattet, die im Sommer für eine lichte und intime Stimmung sorgen, vergleichbar einem südlichen Souk. Die Flure und die Höfe sind mit dunkelgrauem Lavabasalt aus der Eifel belegt. Damit verbinden sich die Innen- und Hofflächen auf angenehme Weise.
Quelle: MGF Architekten
Photos: Michael Schnell, Christian Richters