Polyurethan (PUR) zählt zu den organischen Dämmstoffen und gehören zur Gruppe der Schaumkunststoffe. Polyurethan wird durch Aufschäumen von Polyolen und Isocyanaten aus Erdölprodukten sowie z.T. aus nachwachsenden Rohstoffen wie Kartoffeln und Mais hergestellt. Durch die chemische Reaktion flüssiger Grundstoffe und die Zugabe von Treibmitteln entsteht ein Hartschaum, der seine Dämmwirkung durch den Einschluss von Luft bzw. Treibgasen in den aufgeblähten Zellen erhält. Polyurethan ist alterungsbeständig und resistent gegen Schimmel, Fäulnis und Verrottung. Es hat eine geringe Rohdichte, was sich in Bezug auf den sommerlichen Wärmeschutz wie auch auf den Schallschutz vergleichsweise nachteilig auswirkt.
Die Herstellung ist sehr energieintensiv und, obwohl teilweise aus Naturprodukten bestehend, kann das Material nicht recycelt oder kompostiert werden. Bei der Verbrennung können toxische Gase freigesetzt werden. Polyurethan wird vor allem wegen der geringen Wärmeleitfähigkeit oft verwendet und ist als formstabile Platte in den Dicken 20 - 300 mm erhältlich. Eine weiterentwickelte Form der PUR-Hartschaumplatten sind PIR-Hartschaumplatten, die sich durch einen höheren Isocyanat-Anteil auszeichnen. PUR eignet sich auch als Perimeterdämmung, sofern das Produkt eine entsprechende bauaufsichtliche Zulassung hat.
Polyurethan kann als Ortschaum und in Plattenform (Hartschaumplatten) verwendet werden.
☛ siehe auch Expertenwissen "Dämmung Polyurethan (PUR) Ortschaum"
☛ siehe auch Expertenwissen "Dämmung Polyurethan (PUR) Hartschaumplatte"
Technische Daten:
Wärmeleitfähigkeit λ: 0,027 - 0,029 W/mK
Baustoffklasse nach DIN 4102: B1 schwer entflammbar und B2 normal entflammbar
Dämmstoffe, Druckspannung bei 10 % Stauchung gem. DIN EN 826: 120 - 150 kPa
Quelle: bauwion