Das Grundstück der Integrierten Gesamtschule liegt an der Burgfeldsweide, im Süden des Stadtzentrums von Rinteln (Niedersachsen). Der klar gestaltete, geometrische Baukörper ist für bis zu 900 Schüler ausgelegt und ergänzt das bestehende Gymnasium auf dem Schulgelände. Mit seiner ruhigen, rechteckigen Form bildet der zweigeschossige Neubau einen städtebaulichen Kontrast zur bestehenden Struktur. Die Fassade besteht aus Lärchenholz, welches im eigenen Forstbetrieb des Bauherrn gewonnen wurde. An der Seite zum Schulhof verfügt der 112 Meter lange Neubau über eine durchgehende offene Eingangszone, die als einladende Geste, überdachter Pausenbereich, Kommunikationsfläche und Zugang zu den verschiedenen Lernclustern dient. Dieser einladende Eingang schafft einen barrierefreien Zugang zu einem hellen und freundlichen Schulgebäude.
Die innere Struktur des Neubaus ist ebenfalls klar und übersichtlich: Ein Sockel mit Fachräumen und Verwaltungsbüros trägt drei rechteckige Doppelcluster, die durch vier Innenhöfe untergliedert und belichtet werden. Die IGS wurde barrierefrei, integrativ und nachhaltig konzipiert. Sie ist als demontierbarer Massivholzbau mit einer Holzrahmenfassade realisiert, wobei nahezu alle tragenden und baulichen Elemente im Innenraum sichtbar bleiben. So wird der Holzbau zu einem integralen Bestandteil des Gestaltungsansatzes. Eine angenehme Raumatmosphäre und die Haptik der Materialien verbinden sich mit effizienter Fertigung, kurzer Bauzeit und einem zukunftsorientierten Energiekonzept.
Das Projekt wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt. Dazu zählen der 1. Preis beim Holzbaupreis Niedersachsen 2022 sowie die Nominierung als Finalist beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur 2023. Zudem erhielt es Anerkennungen beim Bundeswettbewerb Holzbauplus 2022/23 und beim Deutschen Architekturpreis 2023. Weitere Ehrungen umfassen die Auszeichnung beim BDA Preis Niedersachsen 2023 und die Aufnahme in die Shortlist des Heinze Architektur AWARD 2023.
Quelle: Bez + Kock Architekten Generalplaner GmbH
Fotos: Marcus Ebener
ISOMETRIE+Teile der Zeichnungen: Jonathan Bach, Sergio Palacio Herrero
Die Vorarbeit zu dieser Projektpublikation entstand im Rahmen der Baukonstruktionslehre im Seminar FASSADE 4.0 am FATUK der RPTU durch Studienarbeiten von Jonathan Bach und Sergio Palacio Herrero.