Der Campus der Hochschule für Technik und Wirtschaft Karlsruhe hat mit seiner intensiven Durchgrünung, der klaren städtebaulichen Struktur und den bestehenden Stahlbetonskelettbauten eine starke Identität. Diese prägenden Gestaltungselemente greift der Neubau für das Gebäude N auf und überführt die Prinzipien der 60er und 70er Jahre in die Gegenwart. Wissenschaftlicher Austausch und interdisziplinäre Kommunikation sind hierbei die zentralen Leitgedanken, um einen neuen, offenen und auf die Forschung fokussierten Campusbaustein zu formen.
Der Neubau des Gebäudes N öffnet sich über einen großen erdgeschossigen Unterschnitt zum Campus. Über dem Eingang verweist ein acht Meter hoher übergroßer Fingerprint subtil auf den Nutzer, den Fachbereich Sensorik. Die Arbeit wurde von dem Künstler Jörg Mandernach aus Ludwigsburg konzipiert.
Die präzise Setzung des Neubaus führt die streng orthogonale Struktur des Campus weiter. Die bislang unbebaute Nordwest-Ecke des Campus wird durch das Gebäude N gefüllt. Mit seinem quadratischen Footprint ist der neue Baukörper ein wichtiges Bindeglied, das zwischen den unterschiedlichen Richtungen der Bestandsbauten vermittelt.
Die Grundrissorganisation folgt den differenzierten Anforderungen an Raumgrößen und -nutzungen. Die vier Hauptgeschosse werden von einer in der Gebäudemitte definierten Kommunikationszone geordnet, die sämtliche Verkehrsflächen des Neubaus bündelt und den Blick auf den Campus sowie in die angrenzende Waldlandschaft freigibt.
Die Fensterbänder sind mit perforierten, vertikal drehbaren Metalllamellen verkleidet. Sie ermöglichen es, den je nach Tages- und Jahreszeit passenden Öffnungsgrad fein zu justieren. Im geöffneten Zustand brechen die Lamellen die Hermetik der Forschungsmaschine und erzeugen ein lebendiges Licht- und Schattenspiel auf der Fassade.
Quelle: Schulz und Schulz Architekten GmbH
Photos: Gustav Willeit