Haus an der Bahnhofsrestauration

2020
Wohnen
Am Bahnhof 4
87751 Heimertingen
Deutschland
Wohnen
Holz
Bandfassade
Lochfassade
Satteldach
mittig
aussenbündig
hinterlüftet

Die räumliche Antwort zu finden auf die Frage „Was brauchen wir wirklich, um daheim zu sein?“: das war das Ziel für eine junge Familie, die ihre Vision von einem Zuhause und ihr Know-How von Architektur und Holzbau mit den pragmatischen Bedürfnissen des Alltags in Einklang bringen wollte.

Das Eigenheim von Phase H liegt am Dorfrand an der Bahnstrecke Ulm-Kempten im Illertal, umgeben von Feld, Wiesen und umliegender Bebauung. Zusammen mit der benachbarten, ehemaligen Bahnhofsrestauration bildet es ein „Generationenensemble“. Dieses Ensemble der beiden Gebäude schafft die Grundvorraussetzung, um den Ort generationsübergreifend, über alle Lebensphasen bespielen zu können.

Im Mittelpunkt der Planungen stand die Frage: „Welche Befindlichkeiten begleiten uns in unserem privatesten Raum, dem „Zuhause“? – Sich zurückziehen, sich entfalten, den Außenraum erleben – diese Bedürfnisse sollten in räumliche Situationen übersetzt werden. Gleichzeitig war die Frage essentiell, welche funktionalen Bedürfnisse je nach Tageszeit und Lebensphase auftreten und wie sich diese optimal reduzieren und kombinieren lassen.

In der Konsequenz entstand die Idee des flurlosen Hauses. Anstelle der sonst leblosen Erschließungszone „Flur“ treten familiäre Kommunikationsräume, über die die Individualräume erschlossen werden. Der sonst nur zu Wartungszwecken betretene Technikraum wurde zu einer Werkstatt und damit zum vielgenutzten Kreativraum erweitert. Stauraum wurde konsequent in Möblierung integriert, so dass auf großräumige Lagerflächen und Keller verzichtet werden konnte.

Das materielle Konzept spiegelt die verschiedenen Gebäudezonen wieder: Der robuste Gussasphalt im Erdgeschoss stellt eine funktionale Anbindung an das darunterliegende Erdreich dar. Die privateren Räume im Obergeschoss werden von atmosphärischem Fichtenholz umrahmt.

Das Konzept für die Konstruktion: Materialeigenschaften, die Situierung der Räume und Raumöffnungen werden optimal genutzt, um so wenig Technik wie möglich einsetzen zu müssen. Das Gebäude kann über die Jahreszeiten auf natürliche Weise klimatisiert werden, ohne dabei auf eine technische Lüftung zurückgreifen zu müssen. Sichtbare Konstruktionen und eine klare Linienführung ohne Verkleidungen verleihen dem Haus einen „puren“ Charakter. Brettsperrholz ermöglicht eine Gleichbehandlung aller Gebäudeteile und damit Vereinfachungen im Bauprozess. Im Inneren erlaubt das Holz, in Eigenleistung gefertigte Möbel und Leichtbauelemente anzuschließen und gleichzeitig eine einheitliche Optik zu wahren.

Quelle: Phase H Architekten
Photos: Cornelius Bierer

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