"Der Grundriss zeigt ein großes Trapez, das sich nach Süden öffnet, und ein schmales sich verjüngendes Trapez nach Norden, in der Mitte als Gelenk die Box mit Dusche, Waschbecken und WC. Einzig die Westwand im nördlichen Trapez ist parallel zur Ostwand im südlichen Trapez, sonst liegt das Haus wie ein gekrümmter Bumerang in der Wiese. Gemacht ist das Ganze aus rot durchgefärbtem Leichtbeton. Rohbau ist gleich Ausbau. Die rohe Sichtbetonwand mit ihrem heftigen Anblick lässt uns in Ruhe, sie tut nicht so als ob, sie zeigt und sie ist, was sie ist. Ein Spiel aus Licht und Schatten. Ästhetischer Rigorismus schliesst alle Anmutsqualitäten ebenso aus wie erzählerische Momente. Livio Vacchini hat einmal in einem Interview gesagt, Architektur brauche "rigore", um Geltung zu erlangen. So ist es gemeint. Die Technik ist sekundär, es hat sich nicht soviel geändert, man sitzt auf der Türschwelle und schaut in die Sonne. Die Sonnenenergie wird ohne Umwandlungsverluste über die grossen Schiebefenster genutzt, und im Boden und den Wänden gespeichert. Sollte es doch einmal nicht funktionieren, hilft ein Grundofen, der über 10 Stunden Strahlungswärme abgibt, und eine elektrische Fussbodenheizung zur Bodentemperierung."
Quelle: Axel Tilch Gisela Drexler Architekten
Photos: Michael Christian Peters