Im Winter 2005 lag St. Magdalena unter einer dicken, abstrakten Schneedecke. Einzig sichtbar, als wäre nichts anderes da, waren die in Nebel gehüllten schroff gezackten Berge. Den Dialog mit einer anscheinend alles bestimmenden und prägenden Umgebung suchend, wurden diesen detailreichen Berggestalten als Antwort reduzierte, aus Ortbeton gegossene Häuser gegenübergestellt. Als Spiegelbild der aufgehenden Schotterfluren sind die Aussenwände aus Sichtbeton zu sehen. Die Oberfläche wurde über die steinmetzartige Bearbeitung aufgerauht, der Gesteinszuschlag von Betonmilch befreit und somit wieder freigelegt. Das Grau des Betons wurde über den minimalen Farbzusatz gebrochen. Das Licht spielt mit diesen Oberflächen und lässt sie je nach Tageszeit und Stimmung in changierenden Beigetönen erscheinen. Die steinige Anmutung wird über die Auskleidung aller Innenräume mit einer Lärchenholzverschalung gebrochen. Als Saum wird diese innere Holzschale über die großen Fensterrahmen in der Aussenwand wieder spürbar. Dem zwiebelförmig aufgebauten Grundriss mit im Zentrum liegenden Treppen folgend, erfahren die Verkehrsflächen über glatte Sichtbetonwände, Böden und Decken wiederum eine steinige Atmosphäre.