Die Hilti Art Foundation beabsichtigt, ihre eindrücklichen Sammlungsbestände vermehrt der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Aus dem Willen, Synergien mit dem Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz zu nutzen, entstand der Wunsch nach direkter Nähe. Zusammen mit dem Traditionsgeschäft Huber Uhren Schmuck ergab sich auf der benachbarten Parzelle die Möglichkeit eines gemeinsamen Projekts für Kunst und Kunsthandwerk. Der Neubau steht frei im dichten Vaduzer Ortskerngefüge und in einer kompositorischen Beziehung zum Kunstmuseum. Die Lesbarkeit der Stadtstruktur wird gestärkt, die Permeabilität des Gefüges weiterhin gewährleistet. Mit einer über fünf Geschosse alternierenden Verteilung der Nutzungen und ihrer völlig unabhängigen Erschliessung konnten die spezifischen funktionalen und organisatorischen Anforderungen optimal erfüllt werden. Der Zugang zur Hilti Art Foundation erfolgt über das Foyer des Kunstmuseums, sowie durch eine unter irdische Verbindung zum Uhren- und Schmuckgeschäft direkt über das Erdgeschoss. Durch die Anordnung und Typologie der Räume wird eine bewusste Autonomie zwischen Erschliessung und Ausstellung der Hilti Art Foundation erreicht. Der monumentale lichtdurchflutete Treppenraum verbindet und trennt zugleich. Die Ausstellungsräume werden durch ihre Geometrie, Form und Materialbeschaffenheit zu idealen Räumen für die Präsentation von Kunst, der Treppenraum zu einem architektonischen Erlebnis. Die Fassadengestalt bildet die Idee der Schichtung der Nutzungen durch abwechselnde Fenster- beziehungsweise Wandbänder nach aussen hin ab. Die Verwandtschaft von Kunstmuseum und Neubau in Fassadenkonstruktion und -material gibt einen Hinweis auf die inhaltliche Verbindung, wobei die gegensätzliche Farbgebung von selbstbewusster Eigenständigkeit und respektvollem Nebeneinander zeugt.