Expertenwissen

Blockbau, Blockbauweise

Der Blockbau (auch BlockwerkGewättbau und Strickbau, Schweizerdeutsch Fleck(en) genannt) gilt als eine der ältesten Bauweisen im westlichen Kulturkreis. Beim Blockbau entstehen Wände durch das Aufeinanderschichten liegender Hölzer, die sowohl als Rundhölzer, abgeflachte Hölzer oder Vierkanthölzer verwendet werden.

Beim Ständerbohlenbau wird Block- oder Bohlenwerk in Ständerrahmen eingefasst. Die konstruktive Eckausbildung erfolgt mithilfe von Verkämmungen oder Verblattungen. --☛ siehe auch Strickbau

Mehr über Blockbau

Blockwände werden in der Regel auf Streifenfundamenten aufgelegt. Alternativ ist je nach Situation als Fundament auch ein Hartholzrahmen (sog. Fußbäume) möglich. Die länge der Wände wird von der Größe der zur Verfügung stehenden Stammholzes bestimmt.

Bei Rundholz wird abwechselnd das dicke über das dünne Ende der Stämme gelegt. So wird das volle Holz genutzt. Die Zwischenräume der geschichteten Bäume werden mit Dichtfüllungen versehen (z.B. Moos oder Werg bei Scheunen).

Bei Gebäuden mit mehreren Räumen können die Innenwände, wenn sie ebenfalls im Blockbau errichtet werden, mit den Außenwänden verkämmt werden. Von Außen sind sie dann als senkrechte Reihe von Balkenköpfen sichtbar.

Bei modernen Blockbauten wird vermehrt mit Nut-Feder-Verbindung gedichtetes Blockwerk oder gespundetes Blockwerk eingesetzt.

Die Stärke des modernen Strick- bzw. Blockhausbaus liegt in der Vorfertigung. Heute werden vermehrt automatisierte Produktionsverfahren eingesetzt. Die Arbeiten werden auf industriellen CNC-Großfräsen durchgeführt.

Dies führt zu neuen Möglichkeiten der Fügung und zu einer enormen Kosteneinsparung.

Die Blockwände werden durch Schichten der waagerecht gelegten Block- oder Schrothölzer (mehr oder weniger bearbeitete Baumstämme) hergestellt. Sie ruhen entweder auf einem steinernen Sockel oder auf einzelnen Stützen, um direkten Bodenkontakt zu vermeiden. Die Form des Querschnitts variiert je nach Art der Nachbearbeitung.

Querschnittvarianten - baukobox

Beim Zusammenstoß zweier Blockwände werden diese üblicherweise mit einem sogenannten "Vorkopf", der ca. 250mm über die Ecke herausragt, ausgebildet. Die Elemente werden kreuzweise übereinander gelegt, wobei sie oben und unten ausgeklinkt werden.

Der Vorkopf erfüllt gleich mehrere Aufgaben:

  • zum einen bildet er einen Abstand zwischen der Fügung und dem für Wasser anfälligen Hirnholz.
  • zum anderen verhindert er das Herausrutschen der Hölzer
Hinweise zur Planung

Da der Blockbau in den einschlägigen Normen und Regelwerken bisher nicht ausreichend definiert ist, hat der Deutsche Massivholz-Blockhausverband die "Blockbaurichtlinie" erarbeitet. Diese Richtlinie gilt dabei für Wände, die aus maschinell profilierten und technisch getrockneten Kanthölzern, Bohlen oder Rundhölzern errichtet werden und beschreibt und definiert die gängigsten Bauarten und Herstellungsprozesse sowie die verwendeten Holzprodukte.

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