Hauptverwaltung der Stadtbau Moers GmbH

2020
Büro- / Verwaltungsgebäude
Vinzenzstraße 37
47441 Moers
Deutschland
Büro- / Verwaltungsgebäude
Mauerziegel / -klinker
Lochfassade
Flachdach
mittig
nicht hinterlüftet

Die neue Hauptverwaltung der Stadt Moers GmbH und Stadtbau Moers GmbH liegt östlich der Moerser Innenstadt direkt gegenüber des Moerser Bahnhofs in prominenter Lage an der innerstädtischen Ost-West-Hauptverkehrsachse Homberger Straße, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt mit Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel sowie Fahrzeug-, Fuß- und Radverkehr. Eingefasst vom historischen Bahnhofsgebäude mit dem neu gestalteten Vorplatz im Norden und der Grünanlage Vinzenzpark im Westen kommt dem Gebäude eine hohe stadtbildprägende Bedeutung zu.

Die beiden wesentlichen Fassadenseiten zum Vinzenzpark sowie zum Bahnhofsvorplatz/ Homberger Straße prägen das Bild des Gebäudes. Gleichzeitig liegen hier auch die Hauptsichtachsen in Richtung Innenstadt und Bahnhofsvorplatz. Wesentlich für den Entwurf ist die Integration des Gebäudes in den Stadtraum und Beruhigung des heterogenen Umfeldes. Dies erfolgt unter anderem durch Ausbildung einer klaren und durchgängigen Fassadenstruktur und die Verwendung des Materials Klinker als ortstypischen Baustoff unter Berücksichtigung des im nahen Umfeld vorhandenen Farbspektrums.

Der Entwurf vermittelt durch die Aufnahme der im Umfeld vorhandenen Höhen zwischen den verschiedenen Gebäuden am Bahnhofsvorplatz. Der Übergang zur Westfassade mit viergeschossiger Ausrichtung zum Vinzenzpark erfolgt durch ein durchgehendes Gesimsband und mündet mit der Öffnung der Fassade des großen Besprechungsraums über Eck.

Der Haupteingang wurde an der Ecke Vinzenzpark und Bahnhofsvorplatz positioniert, da bedingt durch die Lage der Straßenübergänge sowohl der Fußgängerverkehr vom Bahnhof als auch der aus der Innenstadt kommende auf den Eingang zugeführt werden und in einer Aufweitung des Gehwegs münden. Der durch seine strukturierte Klinkerfassade betonte Eingangsbereich dreht sich im rechten Winkel zur Nordfassade ein und gibt damit die übergeordnete Struktur des Gebäudes vor, die sich aus den nicht rechtwinklig zueinander liegenden Grundstücksgrenzen entwickelt. Das Eindrehen der Fassadenbereiche wird als gestaltendes Element konsequent im gesamten Entwurf fortgeführt und trägt so wesentlich zum einheitlichen Erscheinungsbild des Gebäudes und zur Beruhigung des Baukörpers bei. Dies erfolgt in der weiteren Fassade durch Eindrehen der Wandscheiben zu den Fensteröffnungen. Die durchlaufenden Deckenbänder verbinden die beiden straßenseitigen Fassaden zu einer Einheit und schaffen ein homogenes Erscheinungsbild.

Die einheitlich gestaltete Fassade des Gebäudes integriert sich in die heterogene Bebauung der Umgebung. Der Baukörper erhält eine ruhige aber repräsentative Wirkung mit besonderer Betonung von Eingang und Eckbereich. Durch Reduzierung der Materialien und Durchgängigkeit der Gestaltung stellt sich der Baukörper selbstbewusst aber dennoch zurückhaltend und ergänzend in den städtischen Raum und trägt zu einer starken Aufwertung des Bahnhofumfeldes bei.

Bei der Gestaltung wurde Wert auf wenige sich wiederholende Detailausbildungen gelegt. Hierdurch wurde mit durchschnittlich wirtschaftlichem Aufwand eine hochwertige Ausgestaltung des Baukörpers erreicht. Das Hauptmaterial der Fassade besteht aus einem Wärmedämm-Verbundsystem mit Bekleidung aus Klinkerriemchen. Die Ausführung von Fensterbänken und Dachrandabdeckung erfolgte in Farbgebung der Klinkerriemchen, was die massive Anmutung unterstreicht. Die Ausführung der Fenster erfolgte als Aluminium-Blockrandsystem mit einseitigem Dreh-Kippflügel und feststehendem Brüstungselement in dunkelgrauem DB-Eisenglimmer-Farbton.

Quelle: zweiwerk architekten Kaus + Kurz PartmbB
Fotos: zweiwerk architekten Kaus + Kurz PartmbB

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