Pfarrzentrum Johanneshaus Neu-Ulm

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2013
Mischnutzung
Johannesplatz 4
89231 Neu-Ulm
Deutschland
Mischnutzung
Mauerziegel / -klinker
Lochfassade
Satteldach
mittig
hinterlüftet
Architekt
Architekt
heisler Architekten Planungsges. mbH
Partner
Partner
illbruck - eine Marke von Tremco CPG Germany GmbH

Im Kontext mit der Geschichte
Neubau des Pfarrzentrums »Johanneshaus« in Neu-Ulm, nachdem das Vorgänger-Gebäude wegen verschiedener Baumängel abgebrochen werden mußte.

Die Latte lag hoch!.
Das neue Johanneshaus sollte nämlich an alter Stelle, d.h. in unmittelbarer Nachbarschaft der Stadt-Pfarrkirche St.Johann-Baptist wiederertstehen, einer der weltweit bedeutendsten expressionistisch gestalteten Kirchenbauten des 20. Jahrhunderts. 1857 entstanden als französische Garnisonskirche, wurde dieser Bau zwischen 1922 und 1926 und dann noch einmal nach dem zweiten Weltkrieg von Dominikus Böhm (1880 – 1955) architektonisch in die heutige Form gebracht.

„Schnell war klar“, so die Architekten um Wolfgang Heisler, Freie Architekten in Ulm/Donau, „dass wir ein ganz zurückhaltendes Gebäude entwickeln wollten, einen Bau mit ruhiger, zur Kirche ausgerichteter Fassade, - ein Bauwerk, das den Johannesplatz an dieser Stelle einfasst.“

Das Gemeindeleben erlebbar machen.
Die klar geometrisch gegliederte Lochfassade, - hohe rechteckige Fenster inden Obergeschossen und zweiflügelige Türen im Erdgeschoss – und die bau- bzw. wärmetechnisch bedingten tiefen Laibungen (24 cm Beton, 28 cm Wärmedämmung, 4 cm Luftschicht, 9 cm Klinkerschale) strukturieren das Gebäude, ohne ihm etwas von der zurückhaltenden Eleganz zu nehmen. Mit dieser Platzfassade und dem prägnant steilen Satteldach fügt sich das neue Haus unverwechselbar und zugleich harmonisch in die städtebaulich anspruchsvolle Situation. Der Bezug zur gegenüberliegenden Kirche St. Johann-Baptist, die u.a. mit dem Jurakalkstein der abgebrochenen Ulmer Befestigungsanlage erbaut worden war, wurde mit der entsprechenden Wahl von Material und Farbe wiederaufgenommen. Die offenen Lochfassaden, die an die »Neue Klarheit« von Oswald Mathias Ungers denken lassen, transportieren viel Licht ins Innere und schaffen nach allen Seiten Durchblicke mit Bezug zur Natur. Zum Platz hin öffnet sich das Haus im Erdgeschoss über große zweiflügelige Türen und gibt Einblick in das Leben der Gemeinde, - im Saal, im Foyer – und schaut andererseits, von innen nach außen, über den im Südwesten gelegenen Innenhof hinüber zum Kindergarten. Das Gemeindeleben wurde so erfassbar und sichtbar und sollte – und das ist angestrebt – zukünftig auch zusätzlich den Platz zwischen Kirche und Johanneshaus beleben.

Unauffällig perfekte Technik
Das helle Material der Außenschale, ein Klinker in der Färbung des Jurakalksteins, im schlanken Riegelformat mit einer Tiefe von 90 mm, einer Höhe von nur 40 mm und unterschiedlichen Längen zwischen 190 und 390 mm, ein KHlz 1,6/28, ist hier als Fußsortierung vermauert worden und vermittelt so durch seine Textur die gewollt zurückhaltende Schlichtheit. Gefertigt wurde dieser Stein, mit der Werksbezeichnung »passo FK«, von GIMA, Girnghuber GmbH in Marklkofen. Konstruktiv erforderliche Vollklinker und vorgekerbte Steine ergänzten die Lieferung.

Der Eingangsbereich und ebenso der nach Südwesten ausgerichtete Erker am Gemeindesaal sind mit vorgehängten großformatigen, roten Eternit-Platten bekleidet, um diese Bauteile funktional herauszuheben.
Zum Schluß sei noch erwähnt, dass der gesamte Neubau des Johanneshauses komplett in Passivhaus-Bauweise erstellt wurde. Neben dem bereits genannten, hochwärmegedämmten dreischaligen Wandaufbau, entsprechen auch die Konstruktion des Bodens im Erdgeschoss (von oben nach unten betrachtet: 20 mm Parkett, Estrich, 20 cm Dämmung, die Bodenplatte und dann nocheinmal 10 cm weitere Dämmung darunter), die Dreifach-Verglasung sowie eine kontrollierte Lüftungsanlage dem Passivhaus-Standard als wichtiger Beitrag zur Energieeinsparung und Schonung der Ressourcen. Außerdem wurde das Gebäude völlig barrierefrei entwickelt. [...]

Ausführung : Passivhausstandard
Saal mit Foyer: 150-200 Personen
Nutzfläche: ca. 1000 m²
Bauzeit: 19 Monate

Quelle: heisler architekten planungsges. mbH
Fotos: Matthias Schmiedel

#illbruck #cpg #tremco #gima

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