Feuerwehr und Polizei benötigten für Einsatzzwecke und Erreichbarkeit eine optimale Anbindung an das örtliche Verkehrsnetz – die gemeinsame Unterbringung beider Einrichtungen an einem Standort ist hier konsequent umgesetzt.
Das Bauvorhaben für den Neubau im Göppinger Ortsteil Jebenhausen bietet Platz für den örtlichen Polizeiposten und die örtliche Freiwillige Feuerwehr. Der gemeinsame Neubau verfügt einerseits über klar getrennte Nutzungen und separate Eingänge, ist aber als gemeinsames quaderförmiges Gebäude mit einer Länge von rund 47 Metern gestaltet.
Die Feuerwache selbst besteht aus einem Verwaltungsbereich mit angrenzender Fahrzeughalle. Der zweigeschossige Verwaltungsbereich in Betonmassivbauweise hat betonierte Decken über dem Erdgeschoss und Obergeschoss sowie im Treppenhaus. Einsatznahe Räume wie Umkleiden und Funkraum sind im Erdgeschoss mit direktem Zugang an die Fahrzeughalle angebunden. Schulungsräumlichkeiten mit Teeküche, Jugendraum, Instrumentenlager und Verwaltungsbereich befinden sich im Obergeschoss. Diese sind über eine Galerie mit der Halle verbunden.
Die eingeschossige Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen für Feuerwehrfahrzeuge und einer abgetrennten Garage für Polizeifahrzeuge ist als Leichtbaukonstruktion mit Stahlbetonstützen und darüber liegendem Holztragwerk ausgeführt. Die Fahrzeughalle wird komplettiert durch vier Sektionaltore, einer betonierten Bodenplatte, Deckenstrahlung zur Temperierung und einer ausgewiesenen Lagerfläche.
Der zweigeschossige Polizeiposten ist in kompakter Betonmassivbauweise mit offenem Treppenraum gestaltet. Das Raumprogramm orientiert sich an funktionellen und notwendigen Dienstabläufen der Polizei. Im Erdgeschoss befinden sich das Einsatzmanagement mit direktem Kontakt zur Besucherschleuse, außerdem das Vernehmungszimmer mit angrenzendem Verwahrraum sowie ein Lager, das direkt über die Polizeigarage zugänglich ist. Andere Räumlichkeiten wie Postenleitung, Verwaltungsbereich und Umkleidemöglichkeiten sind im Obergeschoss untergebracht.
Das Flachdach besteht aus einer zweiprozentig geneigten und gedämmten Konstruktion mit extensiver Begrünung. Zusätzlich wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert. Die Dachfläche einschließlich Oberlagen für die Dachbegrünung verläuft durchgängig über Verwaltungsbereich, Fahrzeughalle und Polizeiposten. Das Gebäude erhält durch seine farbbeschichtete, wärmegedämmte und vorgehängte Metallfassade mit gestalteten Profilen eine wertige, markante Charakteristik.
Text: Gaus Architekten
Fotos: MRP-Studio, Michael Renner
Isometrie und Teile der Zeichnungen: Konstantin Eschbach im Seminar FASSADE 4.0 an der TUK
#optigrün