Expertenwissen

Dämmung XPS

Extrudierter Polystyrolschaum (XPS) ist ein aus Styrol hergestellter Dämmstoff, frei von FCKW, HFCKW und HFKW sowie sonstigen klimaschädigenden Treibgasen, der sich durch eine besonders homogene geschlossene Zellstruktur auszeichnet. Dadurch ist er sehr druckfest und nimmt kaum Wasser auf. Er eignet sich ausgezeichnet als Perimeterdämmung und ist fast ohne Einschränkungen im erdberührten Bereich einsetzbar, soweit dafür bauaufsichtliche Zulassungen vorliegen.

Quelle: bauwion



Bild: Dämmung XPS - Die Umweltberatung

Mehr über XPS-Dämmung

Eigenschaften:

XPS hat sehr gute Wärmedämmeigenschaften (λ = 0,031 bis 0,042 W/mK). Der Wasserdampf-Diffusionswiderstand (μ) liegt bei 50 bis 200. Wegen der geschlossenzelligen Schaumstruktur und der beidseitigen Schaumhaut der Platten ist die Wasseraufnahme extrem gering. Die Druckfestigkeit ist hoch. Aufgrund der eingesetzten Flammschutzmittel wird die Brandverhaltensklasse E erreicht. Im Brandfall kann starker Qualm entstehen. Aus diesem Grund darf XPS je nach Bauordnungen an Fassaden im mehrgeschoßigen Wohnbau nicht oder nur unter Einhaltung bestimmter Brandschutzanforderungen eingesetzt werden.

Lieferformen:

Platten

Herstellung:

Polystyrol-Hartschaumplatten werden für spezielle Anwendungsfälle als extrudiertes Polystyrol (XPS) angeboten. Rohstyrol wird, wie auch bei der Herstellung von EPS, über mehrere Stufen aus Erdöl erzeugt. Flüssiges Polystyrol wird mit Treibgasen aufgeschäumt (extrudiert) und über Breitschlitzdüsen in Plattenform verpresst. Als Treibgase kamen früher FCKW zum Einsatz (seit 1990 verboten), welche die Ozonschicht schädigen. Des Weiteren wurden auch starke Treibhausgase wie HFKW verwendet. Heutzutage kommen vor allem CO2 und Mischungen mit 2–3 % Ethanol zur Anwendung. In Österreich sind HFKW-Verbindungen durch die Verordnung seit 2008 verboten (HFKW-FKW-SF6-Verordnung, BGBl. 447/2002). Es gibt aber auch in Österreich noch Ausnahmen. Erste Wahl sollten aber CO2-geschäumte XPS-Platten sein. Für XPS-Platten wird auch die Chemikalie HBCD als Flammschutzmittel verwendet (siehe auch EPS-Platten). Auch hier sollte man auf HBCD-freie Platten ausweichen.

Hinweise zur Planung

Einsatzbereich:

XPS wird für Anwendungen im Nassbereich und bei hoher Druckbeanspruchung eingesetzt, wie zum Beispiel Dämmplatten zur Dämmung von Umkehrdächern (Dächer, bei denen die Dämmschicht über der Feuchtigkeitsabdichtung liegt), Gründächer, Terrassen, Kelleraußenwänden und Böden. Da XPS nicht UV beständig ist und außerdem die Gefahr des Aufschwimmens besteht, ist es immer mit Kies, Terrassenplatten auf Ständerkonstruktion oder mit einem Gründachsystem abzudecken. Mit der Verwendung von Stufenfalzplatten vermeidet man Spalten, die sich als Wärmebrücken auswirken könnten. XPS-Platten werden bei Außendämmplatten im erdberührenden Bereich (Perimeterdämmung) außen an die senkrechte Feuchtigkeitsabdichtung geklebt. Zu deren Schutz und zur besseren Wasserableitung kann außen noch eine Noppenfolie aufgebracht werden. Achtung bei direktem Kontakt mit PVC-Dichtungsbahnen. Es kann durch die Weichmacher im PVC zu Schäden in XPS kommen.

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Quelle: Die Umweltberatung

rot= Einsatzbereiche, grau= nicht möglich

Bild: Die Umweltberatung