Basiswissen

Bentonit-Flächenabdichtung, dreilagig

Dreilagige Abdichtungsbahn zur Abdichtung von erdberührten Stahlbetonbauteilen bestehend aus einer Bentonit-Abdichtung, einer PE-Abdichtung und einem Radon-/ Wurzelschutz aus PE-Gewebe.

 

Die Bentonit-Abdichtung basiert auf dem natürlichen Tonmineral Natriumbentonit, das als Granulat unverschieblich in ein geotextiles Trägergewebe eingewebt oder mit diesem vernadelt ist. Es wirkt additiv zur Kunststoff-Abdichtung. Erst bei Versagen der äußeren Kunststoffschicht tritt die Aktivierung des Bentonits ein, was durch Kontakt des Granulats mit der eindringenden Feuchtigkeit erfolgt. Durch den dabei entstehenden Quelldruck im Bentonit dichtet die Abdichtungsbahn bei gleichzeitigem Anpressdruck von außen (z.B. durch Erdreich, Auflast) zum Beton hin ab. Dieser Zustand der Hydratation hält auch bei Austrocknung der Abdichtungsumgebung an. Den beiden Abdichtungsebenen schließt sich wasserseitig ein PE-beschichtetes Gewebe zum Schutz gegen Durchwurzelung und als Radonsperrschicht an.

 

Mehrlagige Abdichtungsbahnen bieten gegenüber einschichtigen Systemen eine zusätzliche Sicherheit gegen eindringende Feuchtigkeit und bieten darüber hinaus durch die dritte Lage auch Schutz gegen weitere Einflüsse. Sie können unterhalb des Geländes horizontal und vertikal eingebaut werden, meist auch ohne Frischbetonverbund. Das bedeutet, dass die Bahnen auch für den Sanierungsfall geeignet sind. Bentonit-Abdichtungen wurden insbesondere für Wasserbelastungen aus aufstauendem Sickerwasser und drückendem Grundwasser entwickelt. Während diese Technik im Erd-, Deponie- und Tiefbau seit Jahrzehnten verankert ist, wird sie im Bereich der erdberührten Gebäudeabdichtung erst in den letzten Jahren im Rahmen der sog. Braunen Wanne eingesetzt. Der Einsatz von mehrlagigen Bentonit-Abdichtungssystemen ist auch im fließenden Grundwasser möglich, da hier ein Auswaschen des Bentonits durch die wasserseitige Kunststoffschicht nicht möglich ist.

Quelle: bauwion