Expertenwissen

Holzwerkstoffplatte

Unter dem Begriff Holzwerkstoffe werden im engeren Sinne das Sperrholz, die Spanplatte, die Faserplatte und die Oriented Strand Board (OSB) verstanden. Weiter gefasst gehören auch das Brettschichtholz, die Holz-Polymer-Werkstoffe (Wood-Polymer-Composites, WPC) und die unter dem Begriff „Engineered Wood Products“ bezeichneten Strukturwerkstoffe zur Familie der Holzwerkstoffe.

Ausgangsmaterialen für Holzwerkstoffe sind aus Holz gewonnene Bretter, Furniere, Späne und Fasern. Diese werden in der Regel mittels eines organischen Klebstoffs zu einem Verbundwerkstoff verleimt. Unter Druck und hohen Temperaturen entstehen zumeist plattenförmige Werkstoffe hoher Stand und Verzugsfestigkeit. Darüber hinaus gibt es aber auch Span- und Faserwerkstoffe, die mit den mineralischen Bindemitteln Gips, Magnesit oder Zement gebunden sind. Die vorliegende Broschüre begrenzt sich auf die drei mengenmäßig dominierenden Holzwerkstoffe Spanplatte, Faserplatte und OSB. [...] Holzwerkstoffe ermöglichen großflächige Anwendungen. Sie weisen ein homogenes Eigenschaftsprofil auf und sind zumeist deutlich dimensionsstabiler als das natürliche Holz. So erweitern sie den Einsatzbereich von Holzprodukten erheblich. Sie lassen sich [...] mit einfachen Werkzeugen vielgestaltig ver- und bearbeiten. Auch der Laie erkennt diese Materialen als Kreationen des natürlichen Rohstoffs Holz und nimmt die Werkstoffe in vielfältigen Anwendungen an. Das Fertigungsprinzip der Holzwerkstoffe ist technisch ähnlich. Holz wird in Späne oder Fasern zerlegt, getrocknet und mit einem Bindemittel versehen. Die beleimten Späne, Strands* oder Fasern werden zu Vliesen gestreut, verdichtet und dann unter Einwirkung von Wärme und Druck zu Platten verpresst. Nach dem Abkühlen der Platten werden diese besäumt, geschliffen und zugeschnitten. Danach können sie beschichtet oder anderweitig be- und verarbeitet werden.

* Angloamerikanischer Begriff für großflächige Späne

Bild: Übersicht der Vielfalt der Holzwerkstofftypen, Informationsdienst-Holz

Quelle: Informationsdienst-Holz