Faserzementplatten sind als (1) Fassadenbekleidung und (2) Dachbekleidung einsetzbar.
Faserzement ist nicht brennbar (A2-s1, d0 nach DIN EN 13501-1), absolut form- und witterungsbeständig, schlagfest und UV-stabil sowie sehr langlebig. Das bescheinigt auch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung: In der Tabelle „Nutzungsdauern von Bauteilen zur Lebenszyklusanalyse“ werden Fassadentafeln aus Faserzement – mit einer mittleren Lebensdauer von mehr als 50 Jahren – der höchsten Stufe zugeordnet.
Fassaden mit Faserzementplatten können in Kombination mit den folgenden Unterkonstruktionen / Befestigungssystemen realisiert werden.
Fassaden-Befestigungssysteme
A. vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)
B. Schraubbefestigung auf Holz-Unterkonstruktion
C. Nietbefestigung auf Metall-Unterkonstruktion
D. System zur nicht sichtbaren Befestigung mit Hinterschnittdübeln oder -anker
E. Stülpschalung mit Fassadentafeln
A. Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)
Die Konstruktion der vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) ist durch die konstruktive Trennung der Funktionen Wärmeschutz und Witterungsschutz ein hochwirksames System. Durch den Abstand der Fassadentafel zur Dämmung kann die Luft hinter der Fassadenbekleidung zirkulieren und eventuell vorhandene Feuchtigkeit abgeführt werden.
Im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Langlebigkeit gewinnt die VHF als überlegenes System im Neubau und bei der Sanierung zunehmend an Bedeutung. Einsetzbar ist dieses System für alle Gebäudearten und Gebäudehöhen.
Das System der VHF hilft, Energiekosten zu reduzieren, und wird den Anforderungen als Energiesparfassade voll gerecht. Durch die Verwendung ausreichend großer Dämmstoffdicken kann mit der VHF der Niedrigenergiehausstandard und Passivhausstandard erreicht werden.
B. Schraubbefestigung auf Holz-Unterkonstruktion
Eine mögliche Konstruktionsvariante zur Verlegung von Fassadentafeln ist eine Unterkonstruktion aus Holz. Die Fassadentafeln werden mit Universal-Schrauben mit Bohrspitze auf der Holzunterkonstruktion befestigt. Die Universal-Schrauben mit Bohrspitze sind farblich an den jeweiligen Farbton der Fassadentafeln angepasst. Sie sind für 8 mm, 10 mm und 12 mm dicke Fassadentafeln erhältlich. (Beispiel System EQUITONE)
Bild 1: Konstruktion mit horizontaler Konterlattung - EQUITONE
Bild 2: Traglattung mit Rahmendübeln - EQUITONE
Bild 3: Holz-Unterkonstruktion mit Abstandhaltern - EQUITONE
C. Nietbefestigung auf Metall-Unterkonstruktion
Hinterlüftete Außenwandbekleidungen mit Fassadentafeln, die auf einer Metall-Unterkonstruktion verlegt sind, eignen sich für jede Gebäudeart und -höhe.
Zur Befestigung der Fassadentafeln und Elemente wird ein "Fassadenniet" verwendet. Der Universal-Niet kann zur Befestigung aller EQUITONE Fassadentafeln verwendet werden. Beide Niet-Typen sind in der jeweiligen Farbe der Fassadentafel erhältlich und fügen sich unauffällig in das Gesamtbild der Fassade ein.
Der Fassadenniet ist für 8 mm und 12 mm dicke Fassadentafeln und der Universal-Niet für 8 mm, 10 mm und 12 mm dicke Fassadentafeln erhältlich. (Beispiel System EQUITONE)
Bild 4: Unterkonstruktion aus Metall - EQUITONE
D. System zur nicht sichtbaren Befestigung mit Hinterschnittdübeln oder -ankern
Keil | Tergo und Fischer | FZP-K (Tergo+) sind Fassadengestaltungslösungen zur rückseitigen, nicht sichtbaren Befestigung von Fassadentafeln aus Faserzement auf Unterkonstruktionen aus Metall. Das System umfasst neben den hochwertigen, individuell zugeschnittenen und mit hinterschnittenen Bohrlöchern versehenen Fassadentafeln auch die speziellen Hinterschnittdübel/-anker mit passenden Schrauben, Muttern und Scheiben.
Die rückseitige Befestigung der Tafeln erfolgt wahlweise mit Agraffen oder mit Plattentragprofilen auf einer Metall-Unterkonstruktion. Hierzu sind Tafeln mit 12 mm Dicke zu verwenden. Bei den Fassadentafeln können 8 mm und 10 mm dicke Tafeln eingesetzt werden. (Beispiel System EQUITONE)
Bild 5: Hinterschnittbefestigung KEIL | TERGO - EQUITONE
E. Stülpschalung mit Fassadentafeln
Die Stülpschalung ist eine Möglichkeit, der Fassade optische Tiefe und Struktur zu verleihen. Die Gliederung der Stülpschalung erfolgt in Tafelmaßen, die individuell gewählt werden können. Stülpschalungen zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche Vielseitigkeit aus. Zahlreiche Varianten sind möglich. Durch kleine Veränderungen können gänzlich neue Wirkungen erzielt werden. Die einfache horizontale Verlegung der Stülpschalung auf Aluminium- oder Holz-Unterkonstruktion erinnert an traditionelle Formen ländlicher Bauten. Größere Tafeln unterstreichen den abstrakten Charakter eines Bauwerks. Mit Abstandhaltern lässt sich die horizontale Schattenfuge vergrößern.
Befestigungsvarianten:
Bild 6: Nicht sichtbare Befestigung - EQUITONE
Bild 7: Nicht sichtbare Befestigung mit Schattenfuge - EQUITONE
Nach DIN EN 492 "Faserzement-Dachplatten und dazugehörige Formteile - Produktspezifikation und Prüfverfahren" sind die Platten witterungs-, volumen-, korrosions-, hitze- und frostbeständig und gegen Feuereinwirkung unempfindlich. Faserzement setzt sich zu einem Großteil aus Portlandzement (ca. 40%) und aus Kalksteinmehl, recyceltem, zermahlenem Faserzementmaterial und Wasser zusammen. Zusätzlich sind Armierungsfasern aus Polyvinylalkohol oder Polyacrylnitril und Prozessfasern (Zellstoff) beigemischt. Diese übernehmen eine ähnliche Funktion wie Armierung im Stahlbeton.
Für Sanierungen alter Dächer und Denkmäler, deren Deckungsmaterial nicht zu schwer sein kann, sind die Platten aufgrund des geringen Gewichts gut geeignet.
Die Platten sind - je nach Hersteller - ungefähr bis zu einer Größe von 3100/1250 mm verfügbar.
Eine Dachneigung von 25° darf bei der Verwendung als Dachdeckung nicht überschritten werden.
Quelle: Etex Germany Exteriors GmbH
In Kooperation mit:
baukobox.de