Nach dem Einbau des Tennenbelages ist eine Fertigstellungspflege zur Erzielung eines abnahmefähigen Zustandes erforderlich. Diese erstreckt sich über eine Zeitspanne von mindestens sechs Wochen. Dabei soll, bei eingeschränkter Benutzbarkeit, der Belag mindestens zweimal wöchentlich ausgebessert, egalisiert, gewässert und gewalzt werden. Während der Inbetriebnahme dürfen keine Stollenschuhe verwendet werden. Der abnahmefähige Zustand ist erreicht, wenn der Belag einen Verdichtungsgrad (DPr) von ≥ 0,97 aufweist. Auch nach der Inbetriebnahme ist der Tennenbelag zunächst nur eingeschränkt nutzbar. Die Benutzung ist stufenweise zu steigern, wobei darauf zu achten ist, dass Durchtritte umgehend mit Ersatzbaustoff geschlossen werden.
Belagsdurchtritte: Bevor Pflegemaßnahmen durchgeführt werden, ist der Platz auf Durchtritte zu kontrollieren, diese sind zu beseitigen. Dies geschieht durch Säubern der Vertiefung und der Umgebungsfläche von Grobkornmaterial, dem Verfüllen der Vertiefung mit erdfeuchtem Ersatzmaterial und durch Verdichten des eingefüllten Materials. Im Anschluss erfolgt die Beseitigung von Unebenheiten.
Ebenheit: Nach jedem Spiel- bzw. Trainingstag müssen entstandene Unebenheiten beseitigt werden. Dies geschieht durch Abziehen mit Egalisiergeräten, Besen, Profilleisten oder Gliedermatten, jeweils in Kombination mit Bürsten, Federrechen, Grobrechen und Walzen.
Unebenheiten: Unter langwelligen Unebenheiten versteht man Senken oder Erhöhungen, die vor allem in stark bespielten Bereichen, z.B. im Torraum, entstehen und durch Abziehen nicht ausgeglichen werden können.
Bei Senken ist der Einbau von zusätzlichem Tennenbaustoff erforderlich. Zuvor muss der vorhandene Belag aufgeraut werden, der sich dazu in einem erdfeuchten Zustand befinden muss. Danach wird der ebenfalls im erdfeuchten Zustand aufgebrachte Ausgleichsbaustoff gewalzt und auf die erforderliche Ebenheit geprüft.
Erhöhungen können dagegen nur durch Handarbeit abgebaut werden. Sie beeinträchtigen nicht nur den Spielbetrieb, sondern auch die Oberflächenentwässerung des Spielfeldes. So kann es zu einer „Eindeichung“ kommen, bei der sich das abfließende Niederschlagswasser z.B. im Bereich der Markierungslinien aufstaut, da diese überwiegend mit Kreide aufgebracht werden.
Verdichtungsgrad: Ein Tennenbelag muss eine bestimmte Dichte aufweisen, damit er den Einwirkungen durch den Sportbetrieb standhalten kann. Frost-Tau-Wechsel führen zu einer Auflockerung, der Belag muss neu verdichtet werden. Dies erfolgt mit Glattmantelwalzen mit einem Bodendruck von 4 - 6 kg/100 cm². Zu stark verfestigte Bereiche des Belags müssen hingegen mit einem Feder- oder Grobrechen aufgelockert werden, dabei müssen sie sich in einem erdfeuchten Zustand befinden und eine Mindestschichtdicke von 4 cm aufweisen.
Wasserbindung: Ein optimaler Wassergehalt erhält die Scherfestigkeit des Tennenbelages und verhindert Staubbildung. Die Beregnung, meist mit Versenkregneranlagen, muss so erfolgen, dass es nicht zu einem Abfließen des Beregnungswassers kommt, sondern der gesamte Tennenbelag gleichmäßig durchfeuchtet wird.
Quelle: bauwion