Sportplätze werden in der Regel von Landschaftsarchitekten geplant und von Fachfirmen des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus angelegt und gepflegt. Die Wahl des richtigen Belags hängt ab von der beabsichtigten Nutzung. Am häufigsten werden Natur- und Kunstrasen, Tenne- und Kunststoffbeläge verwendet.
Diese bauwion-Wissensseite behandelt die gängigen Beläge für Sportplätze in Außenanlagen. Bei der Planung sind die jeweiligen Anforderungen der Sportart und die Spieleigenschaften des Belages zu berücksichtigen. Technische Festlegungen und auch Hinweise, welcher Sportboden sich für welche Sportart oder für eine multifunktionale Nutzung eignet, enthält DIN 18035. Wie bei allen Bodenbelägen ist auf einen fachgerechten Unterbau zu achten. Die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) veröffentlicht dazu die „Richtlinien für Pflege und Nutzung von Sportanlagen im Freien, Planungsgrundsätze“. Diese gelten für die Inspektion, Pflege, Wartung und Instandhaltung von Sportflächen im Freien, die nach den Anforderungen der DIN 18035 errichtet wurden.
Material und Bauweise: Die Nutzung gibt die Art und Weise der Beanspruchung vor und bestimmt so die Eigenschaften des zu verwendenden Materials. Der Bauherr/Betreiber sollte bei der Materialwahl durch den Planer/Ausführenden ggf. über die Vor- und Nachteile möglicher Ausführungsvarianten informiert werden. Neben dem zukünftigen Instandhaltungsaufwand zählen hierzu bei der Sportplatzsanierung auch sämtliche Möglichkeiten einer Überarbeitung oder Reparatur des Belages. Bei der Beratung sollten die jeweiligen Hersteller mit einbezogen werden, da die unterschiedlichen Systeme stark variieren können.
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Naturrasen:
Baugrund: Vorzugsweise in Form eines Satteldachgefälles mit > 0,5 % und < 1,0 %.
Rasentragschicht: Eine Rasentragschicht setzt sich aus mehreren Baustoffanteilen, wie Böden, Sanden und Gesteinsgemengen zusammen. Zusatzstoffe dienen der Wasserspeicherung. Diese Wasserspeicherstoffe sollten einen möglichst hohen Gehalt an organischer Substanz besitzen. In der Regel wird dafür Torf verwendet, der etwa zur Hälfte durch geeignete Komposte oder Rindenhumus ergänzt, bei bester Produktqualität ganz durch diese Stoffe ersetzt werden kann. Der Hauptbestandteil einer durchlässigen Rasentragschicht ist Sand. Bei zu lehmigen Böden wird je nach Bedarf Sand beigemischt, um auf die gewünschte Korngrößenverteilung zu kommen. Die Rasentragschicht hat eine Regeldicke von etwa 80 bis 120 mm im verdichteten Zustand.
Drainschicht: Bei einem hohen Grundwasserstand kann zusätzlich eine Grundwasserregulierung durch Drainung erforderlich werden, damit der Wasserstand nicht höher als 0,5 m unter die Sportfeldoberfläche ansteigt. Bei nicht ausreichend durchlässigen oder schlecht bearbeitbaren Böden werden z.B. Drainstränge, im Regelabstand von 4 bis 6 m, mit Sammleranschluss eingebaut. Auf bearbeitbaren Böden mit unzureichender Durchlässigkeit wird ein System aus Drainsträngen und Drainschlitzen verwendet, die mit Kies oder kornstabilem Splitt 2/8 mm bis 30 mm über Planumshöhe verfüllt werden. Bei Standorten mit nicht ausreichender Baugrunddurchlässigkeit, vor allem mit schwierigen, wasserempfindlichen, wenig standfesten oder schwer bearbeitbaren Böden, sehr niederschlagsreichen Gebieten sowie bei Tallagen mit Überschwemmungs- und Rückstaugefahr, erfolgt der Einbau von Drainsträngen im Abstand von 5 bis 8 m mit Sammelanschluss und der Auftrag einer sandreichen Drainschicht mit 120 - 150 mm verdichteter Schichtdicke.
Rasendecke: Die Rasendecke kann angesät oder als Rollrasen verlegt werden. Zur Ansaat ist eine Regel-Saatgut-Mischung (RSM) für Sportrasen zu wählen. Die Zusammensetzung der Mischung, die Mindesteignung der Gräsersorten, die Handelsanforderungen an das Saatgut und die Saatgutmenge je m² sind dem jeweils aktuellen Stand der Regel-Saatgut-Mischungen (RSM) zu entnehmen. Für spezielle Anforderungen können hiervon abweichende Saatgutmischungen verwendet werden, gesetzliche Anforderungen an das Saatgut bleiben hiervon unberührt. Vor der Ansaat vorhandene Gräser und Kräuter sind weitgehend zu beseitigen. Günstige Ansaatzeiten sind von Mitte April bis Ende September, wobei klimatisch bedingte Abweichungen möglich sind. Das Saatgut ist möglichst flach bis zu einer Tiefe von maximal 20 mm in die Rasentragschicht einzuarbeiten und anzudrücken. Die Inbetriebnahme der Rasenfläche kann beginnen, sowie die Rasendecke geschlossen und der Rasen belastbar ist. Dies ist frühestens 1 Monat nach Abnahme der Fall, Wettkampfspiele sollten frühestens 2 Monate nach Abnahme stattfinden.
Rollrasen sollte ebenfalls unter Verwendung von Gräsern und Sorten nach einer Regel-Saat-Mischung (RSM) für Sportrasen hergestellt werden. Die Filzdicke darf 5 mm nicht überschreiten, der Rasen muss beim Verlegen gesund und fest zusammenhängend sein. Die Schäldicke darf höchstens 20 mm betragen. Für spezielle Anforderungen darf auch Fertigrasen mit größerer Schäldicke oder ausgewaschener, bodenfreier Fertigrasen verwendet werden. Der Fertigrasen muss in gleichmäßigen Breiten und Dicken geschält sein. Der Transport muss unter Berücksichtigung von Temperatur, Transportdauer und Ladeart ohne Schädigung, insbesondere Überhitzung, durchgeführt werden. Vor dem Verlegen sollte eine zusätzliche Nährstoffanreicherung des Planums mit einem phosphorbetonten Rasendünger durchgeführt werden. Die Verlegung des Fertigrasens soll auf dem durchfeuchteten und anschließend aufgerauten Planum der Rasentragschicht eng aneinanderstoßend und versetzt erfolgen. Nach dem Verlegen ist der Fertigrasen z. B. durch Walzen anzudrücken und mit 10 – 15 l/m² zu wässern. Rollrasen ist bereits nach 3-5 Wochen voll belastbar und kann auch noch im Spätherbst problemlos verlegt werden.
Kunstrasen:
Planum: Das Gefälle sollte 0,8 % betragen, damit bei nicht ausreichend wasserdurchlässigem Baugrund das versickernde Wasser rasch zu den Drainsträngen abgeleitet werden kann.
Bauweise 1 - gefüllter Kunstrasenbelag auf gebundener elastischer Tragschicht: Auf das Erdplanum kommt die Tragschicht ohne Bindemittel. Diese muss das versickernde Niederschlagswasser aufnehmen und in den Baugrund bzw. in das Drainsystem leiten. Die Mindestdicke beträgt 200 mm. Die Wasserdurchlässigkeit kf soll mindestens 0,02 cm/s betragen. Als Materialien kommen natürliche Gesteinskörnungen der Körnung 0/32 mm bzw. 0/45 mm in Betracht. Beim Einbau der Tragschicht ohne Bindemittel sind die Anforderungen aus DIN 18035-7 Tabelle 2 einzuhalten. Zulässig sind auch alle mineralischen, natürlichen Baustoffe, die den Güteanforderungen im Straßenbau entsprechen.
Gebundene elastische Tragschicht: Sie besteht aus Elastomer-Granulaten, z. B. Gummigranulaten und elastischem Bindemittel, z.B. Polyurethan (PUR), sowie natürlichen mineralischen Zuschlagsstoffen. Die Nenndicke muss 35 mm bei Grenzabmaßen von etwa 10 mm betragen. Der Mittelwert aller Messstellen muss mindestens 35 mm betragen. Die gebundene elastische Tragschicht wird auf einer Tragschicht ohne Bindemittel eingebaut und ersetzt die Asphalttragschicht und die Elastikschicht.
Kunstrasen: Er wird in der Regel in 4 bis 5 m breiten Bahnen quer zur Längsachse des Spielfelds verlegt, wobei ein Teil der Markierungslinien bereits eingetuftet werden kann. Die Bahnenverbindung erfolgt in der Regel im Klebeverfahren. Die Breite der Nahtsicherungsbänder sollte 30 cm nicht unterschreiten. Der Abstand der Bahnen untereinander darf nicht mehr als eine Tuftgassenbreite betragen. Die Bahnen müssen satt im Kleberbett liegen, wobei der Kleber nicht in den Flor aufsteigen darf. An den Stößen dürfen die Bahnen nicht übereinanderliegen. Vor der Polverfüllung sind die Nähte auf ihre kraftschlüssige Verbindung hin zu überprüfen. Bei polverfüllten Belägen darf die Besandung nur bei trockenem Wetter und trockenem Belag erfolgen. Nach erfolgter Besandung ist die gleichmäßige Füllhöhe zu kontrollieren, anschließend kann, wenn vorgesehen, das Granulat in der vorgesehen Menge eingefüllt werden. Nach ca. 4 Wochen ist eine Nachbesandung bis zur endgültigen Füllhöhe durchzuführen.
Bauweise 2, gefüllter Kunstrasenbelag, Elastikschicht auf Tragschicht ohne Bindemittel und zusätzlicher Nivellierschicht: Wird direkt auf der Tragschicht ohne Bindemittel eine Elastikschicht verlegt, ist diese mit einer zusätzlichen Nivellierschicht herzustellen. In diesem Fall kann die Dicke der Tragschicht auf 150 mm reduziert werden. Statt der gebundenen elastischen Tragschicht können Elastikschichten aus Elastomer-Granulaten, z. B. Gummigranulaten und elastischen Bindemitteln (z.B. PUR) zum Einsatz gelangen. Grundsätzlich sind sie in wasserdurchlässiger Bauweise herzustellen. Die Nivellierschicht muss folgende Anforderungen erfüllen:
Der Einbau hat bei optimalem Wassergehalt des Materials der Nivellierschicht zu erfolgen.
Bauweise 3, unverfüllter Kunstrasenbelag mit Elastikschicht auf Asphalttragschicht: Diese Bauweise wird überwiegend bei einer Kombinutzung für Hockey und Fußball verwendet. Anders als bei Bauweise 2 wird hier zwischen der Elastikschicht und der Tragschicht ohne Bindemittel eine Asphalttragschicht eingebunden. Die Schichtdicke der im Ortseinbau hergestellten Elastikschicht muss, in Abhängigkeit von den sportartspezifischen Anforderungen, mindestens 15 mm der geforderten Mindestdicke entsprechen. Die Asphalttragschicht wird überwiegend einlagig in einer Schichtdicke von mind. 50 mm, Körnung 2/11 und einer Wasserdurchlässigkeit von > 2 x 10-2 cm/s. ausgeführt.
Füllstoffe: Polverfüllte Systeme benötigen Quarzsand zur Beschwerung des Kunststoffrasens, die Menge beträgt ca. 20 bis 35 kg/m². Das Material beinhaltet Quarzsand, Kanten gerundet, Gehalt an Siliziumdioxyd (SiO2) > 96 %, Korngröße 0,25 - 1,25 mm. Anschließend kann zur Verbesserung der Spieleigenschaften eine Granulateinstreuung vorgenommen werden. Kunstrasengranulate müssen abriebfest, alterungsstabil, witterungsbeständig, elastisch und umweltverträglich sein. Sie dürfen nicht abfärben und müssen den Anforderungen an das Brandverhalten entsprechen, zwischen Fasern und Füllstoff muss eine Materialverträglichkeit gewährleistet sein. Unterschiedliche Schüttdichten werden durch die spezifische Dichte, Form und die Korngrößenverteilung des Einstreugranulats bestimmt. Geringe Schüttdichten ergeben eine höhere Einstreuhöhe als höhere Schüttdichten. Derzeit sind folgende Granulate erhältlich:
Als ökologische und wirtschaftliche Alternative zu Recyclinggranulaten und insbesondere zu Neugummigranulaten bietet sich Kork an.
Hybridrasen:
Rasentragschicht: Hybridrasen unterscheidet sich vom Bodenaufbau kaum von einem Naturrasen. Anders als beim Naturrasen werden der Rasentragschicht lange Fasern aus Polyethylen beigemischt. Deswegen wird sie als Hybridtragschicht bezeichnet. Die Kunststofffasern können sowohl starr als auch elastisch sein. Bei diesem Verfahren muss die Rasentragschicht bis zu einer Tiefe von ca. 10 cm ausgebaut und anschließend wieder eingebaut werden.
Bei einem anderen Verfahren werden gewebte Kunststoffmatten eingearbeitet, die mit dem Material der Rasentragschicht verfüllt werden. Anschließend wird der Rasen eingesät und der Sportplatz kann einige Wochen später bereits genutzt werden.
Eine weitere Variante sind implantierte Kunststofffasern. In einigen Bundesligastadien und in Stadien der englischen Premier League kommen Sportrasensysteme zum Einsatz, bei dem der Naturrasen durch implantierte Kunstfasern verstärkt wird. Die Fasern werden mit computergesteuerten Maschinen 18 cm tief und 2 cm über der Oberfläche in einem Raster von +/- 2 × 2 cm implantiert. Diese machen den Sportrasen robuster und widerstandsfähiger.
Kunststoffbelag:
Tragschicht ohne Bindemittel: Sie hat die Aufgabe, die Tragfähigkeit für die darüber liegenden Schichten zu sichern. Je nach Bauweise muss sie das durchsickernde Niederschlagswasser aufnehmen und in den Baugrund bzw. in das Drainsystem ableiten. Auch bei der wasserundurchlässigen Bauweise muss möglicherweise eindringendes Oberflächenwasser (z.B. über Fugen oder Beschädigungen durch Spikes) über die wasserdurchlässige Basisdecke, die Asphalttragschicht und die Tragschicht ohne Bindemittel weitergeleitet und dem Drainsystem zugeführt werden. Die Mindestdicke beträgt 200 mm. Die Wasserdurchlässigkeit soll ≥ 0,02 cm/s betragen. Als Materialien kommen natürliche Gesteinskörnungen der Körnung 0/32 bzw. 0/45 mm in Betracht. Beim Einbau der Tragschicht ohne Bindemittel sind die Anforderungen nach DIN 18035-6 Tabelle 2 zu erfüllen. Zulässig sind auch alle mineralischen Baustoffe, die den Güteanforderungen im Straßenbau entsprechen. Um Kornumlagerungen zu vermeiden, muss der Einbau des Tragschichtmaterials im erdfeuchten Zustand (optimaler Wassergehalt) erfolgen.
Asphalttragschicht: Sie wird in wasserdurchlässiger oder wasserundurchlässiger Bauweise ein- oder zweilagig ausgeführt und besteht aus mineralischen Zuschlagsstoffen und bituminösen Bindemitteln. Die Dicke der unteren Asphalttragschicht beträgt 40 mm, die der oberen Asphalttragschicht 25 mm. Die Wasserdurchlässigkeit beträgt < 0,01 cm/s. Die Asphalttragschicht wird mit einem Gefälle von maximal 1 % ausgeführt, sofern nicht sportfunktionell geringere Gefälle erforderlich werden. Bei einer einschichtigen Bauweise muss die Schichtdicke der Asphalttragschicht mit einer Körnung von 2/8 mindestens 50 mm betragen. Beim Einbau der Asphalttragschichten sind die Anforderungen nach DIN 18035-6 Tabelle 3 hinsichtlich Bindemittel, Körnung, Mindestdicke, Verdichtungsgrad, Wasserdurchlässigkeit, Gefälle, Höhenlage, Randeinfassungen und Ebenheit zu erfüllen.
Kunststoffbelag: Der Kunststoffbelag ist die oberste Schicht der Kunststofffläche. Aus sportfunktioneller, schutzfunktioneller und technischer Sicht muss er den Anforderungen der DIN 18035-6 Tabelle 4 entsprechen. Er wird ein- oder mehrschichtig in wasserundurchlässiger oder wasserdurchlässiger Bauweise ausgeführt.
Tennenflächen:
Erdplanum: Das Erdplanum muss eine ausreichende Tragfähigkeit besitzen, die durch einen Befahrungsversuch nach DIN 18035-5 ermittelt wird. Bei Spielfeldern soll möglichst ein Satteldachgefälle hergestellt werden, die Gefällestrecke darf nicht mehr als 40 m betragen.
Ungebundene Tragschicht: Beim Einbau der Tragschicht darf das Erdplanum nicht in der Höhenlage und der Ebenheit beeinträchtigt werden. Die Tragschicht muss in gleichmäßiger Mindestdicke von 150 mm eingebaut werden. Geeignet sind z. B. Lava-, Schotter- oder Kiestragschichten in den Körnungen 0/32 mm oder 0/45 mm. Der Baustoff muss so zusammengesetzt sein, dass er verdichtbar ist und die Anforderungen an Ebenheit und Nennhöhe erfüllt werden können. Der Anteil an abschlämmbaren Bestandteilen, mit einer Korngröße < 0,063 mm, darf im eingebauten Zustand nicht mehr als 7 % Massenanteile betragen. Der Einbau des Tragschichtmaterials hat bei optimalem Wassergehalt zu erfolgen, um Entmischungen zu vermeiden. Die Abweichungen von der Ebenheit dürfen bei Prüfungen unter einer 4-m-Richtlatte eine Spaltweite von höchstens 10 mm aufweisen. Das Gefälle entspricht der Baugrundneigung und soll bei Großspielfeldern 0,8 % nicht überschreiten. Auf die ungebundene Tragschicht kann verzichtet werden, wenn der Baugrund die Anforderungen der Tragschicht erfüllt.
Dynamische Schicht: Die dynamische Schicht muss aus einem korngestuften Baustoff bestehen und möglichst porös sein, um die Wasserspeicherung zu sichern. Die Körnungslinie muss innerhalb des Kornverteilungsbereiches der DIN 18035-5 liegen. Der Baustoff muss sich gut verzahnen, damit der Zusammenhalt des Korngemenges und die Scherfestigkeit gesichert sind. Als Baustoff eignen sich z. B. Lava, Haldenmaterial oder Splittgemische, deren Zusammensetzung in einem Kornverteilungsbereich zwischen 0,063 mm und 16 mm liegt, wobei der Schluffanteil < 0,063 mm im eingebauten Zustand unter 7 % an Massenanteilen liegen muss. Die erforderliche Wasserdurchlässigkeit muss DIN 18035-5 entsprechen. Bei einer Bauweise ohne Tragschicht übernimmt die dynamische Schicht die Funktion der ungebundenen Tragschicht. In diesem Fall ist eine Schichtdicke von mind. 100 mm in Abhängigkeit von den Baugrundverhältnissen vorzusehen. Andernfalls ist eine Schichtdicke von mind. 60 mm nach der Verdichtung erforderlich. Die dynamische Schicht muss ohne Beeinträchtigung der Tragschicht bzw. des Baugrundes aufgebracht werden. Es ist darauf zu achten, dass sich keine Zusammenschlüsse aus grobkörnigen Bestandteilen bilden, die den Tennenbelagsbaustoff einrieseln lassen. Daher muss die dynamische Schicht in erdfeuchtem Zustand eingebracht und mit einer geeigneten statischen Walze verdichtet werden. Der Einsatz von Rüttelplatten ist nicht empfehlenswert. Somit kann der Entmischung, der Kornzertrümmerung oder einer zu hohen Verdichtung an der Oberfläche vorgebeugt werden. Die dynamische Schicht muss nach der Verdichtung ein Planum aufweisen, das an seiner Oberfläche nicht mehr als ca. 10 mm von der vorgeschriebenen Nennhöhe abweicht und eine ausreichende Ebenheit aufweist. Stichmaße sind DIN 18035-5 Tabelle 1 zu entnehmen.
Tennenbelag: Ein Tennenbelag muss wasserdurchlässig sein und eine auf den vorgesehenen Sportbetrieb abgestimmte Oberflächenscherfestigkeit aufweisen. Er besteht aus gemahlenem Klinker der Körnung 0/3 mm. Für die Kornzusammensetzung bei Großspielfeldern und Leichtathletikanlagen enthält DIN 18035-5 Empfehlungen. Dabei soll das Material den RAL-Gütebestimmungen entsprechen. Beim Einbau des Belages dürfen die Eigenschaften der dynamischen Schicht und der Tragschicht nicht verändert werden. Die Schichtdicke des Belags richtet sich nach der jeweiligen Nutzung und hat eine Mindestdicke von 4 cm im verdichteten Zustand. Entsprechende Angaben sind auch hier in DIN 18035-5, Tabelle 4 enthalten. Der Baustoff ist erdfeucht auf die dynamische Schicht aufzubringen und statisch zu verdichten. Dabei darf keine für die Wasserdurchlässigkeit nennenswert nachteilige Kornzertrümmerung stattfinden. Das Planum des Tennenbelages darf an keiner Stelle um mehr als etwa 10 mm von der Nennhöhe abweichen. Die Ebenheit der fertigen Oberfläche des Tennenbelages muss die gleichen Anforderungen wie bei der dynamischen Schicht erfüllen. Eine Benutzung des Belags ist nur im erdfeuchten Zustand zulässig, bei Staunässe oder während der Frost-Tauwechselphase ist eine Benutzung ausgeschlossen. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis ein Tennenbelag nach dem Einbau bestimmungsgemäß genutzt werden kann.
Sandsportflächen:
Baugrund: Bei wasserdurchlässigen Böden wird eine Bodenwanne von 35 - 45 cm Tiefe in der für das Spielfeld erforderlichen Fläche angelegt und auf eine Schicht zur Entwässerung verzichtet. Bei wasserundurchlässigen Böden sollte die Bodenwanne für die zusätzliche Drainschicht 10 - 30 cm tiefer angelegt werden, in Verbindung mit längsseitigen Drainleitungen im Abstand von 5 - 6,5 m, die an eine Vorflut oder einen Sickerschacht angeschlossen werden.
Tragschicht: In der Regel Kies, Körnung 0/32 mm, Stärke 150 - 300 mm, mit einer Filtervliesabdeckung.
Drainschicht: Sollte eine Entwässerung wegen eingeschränkter Wasserdurchlässigkeit des Untergrundes erforderlich werden, sind verschiedene Ausführungsvarianten möglich:
Sandschicht: Quarzsand mit einer Körnung von 0,063/2 mm, mit abgerundetem Korn. Die Sandschicht sollte durchschnittlich 400 mm tief sein, im Mittelbereich unter dem Netz mindestens 450 mm, im Randbereich mindestens 350 mm. Der Übergang zwischen Spielfeld und gewachsenem Boden sollte mit einer Spielfeldrandeinfassung versehen sein.
DIN 18035-1 Sportplätze - Teil 1: Freianlagen für Spiele und Leichtathletik, Planung und Maße
DIN 18035-2 Sportplätze - Teil 2: Bewässerung
DIN 18035-3 Sportplätze - Teil 3: Entwässerung
DIN 18035-4 Sportplätze - Teil 4: Rasenflächen
DIN 18035-5 Sportplätze - Teil 5: Tennenflächen
DIN 18035-6 Sportplätze - Teil 6: Kunststoffflächen
DIN 18035-7 Sportplätze - Teil 7: Kunststoffrasensysteme
Richtlinien für die Pflege und Nutzung von Sportanlagen im Freien, Planungsgrundsätze“ herausgegeben von der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL)
„Sportplatzbau und Erhaltung“ Broschüre des Deutschen Fußball-Bundes
„Planung und Bau von Beach-Sportanlagen“ herausgegeben vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Quelle: bauwion