Die Anwendung von vorkonfektionierten Gefälledämmungen hat sich bewährt. Diese werden durch den Hersteller in Abstimmung mit dem Planer und dem ausführenden Handwerker nach Maß gefertigt. Mit dieser Methode kann fast jede Gefällesituation realisiert werden. So lassen sich sehr einfach geneigte Flachdächer herstellen, Gefälle und Wärmedämmung werden in einem Arbeitsgang aufgebracht.
Hinweis: Auch eine Kombination aus Grunddämmung und darüber angebrachter Gefälledämmung ist möglich und hängt vor allem von der Dämmstärke ab.
Bild: Gefälledämmung schematisch - baukobox
Die Dachneigung bei ungenutzten Dachflächen (mit oder ohne Begrünung) beträgt in der Regel zwischen 2 % und 5 %. Hierdurch können sich, insbesondere bei größeren Dachflächen, deutliche Höhenunterschiede im Unterbau ergeben, die z.B. durch eine Gefälledämmung hergestellt werden können und die z.B. beim Anschluss an aufgehende Bauteile oder im Bereich von Terrassentüren berücksichtigt werden müssen. Dachneigungen unter 2% sind unter bestimmten Voraussetzungen möglich (s. auch Anwendungskategorien gem. DIN 18531). Bei Dachneigungen über 5 % werden zusätzliche Maßnahmen erforderlich, die ein Abrutschen des Dachaufbaus verhindern.
Bei der Verwendung von Gefälledämmungen ist insbesondere in der Planungsphase Sorgfalt wichtig, da nur so Feuchteschäden durch stehendes Wasser vermieden werden können. Da Gefälleplatten individuell vorgefertigt werden, ist bereits bei in der Planungsphase ein individueller Verlegeplan zu erstellen, der die Höhen der Dämmung an Hoch- und Tiefpunkten sowie die Lage der Entwässerungspunkte beinhaltet. Der Verlegplan wird dann zur Basis für die Herstellung der Dämmplatten.
Gefälledämmplatten werden meist nach exaktem Aufmaß durch den Verarbeiter bestellt. In der Zwischenzeit ist das Dach nicht fertig abgedichtet. Lediglich die Dampfsperre stellt eine Notabdichtung dar. Diese muss also sehr sorgfältig verarbeitet sein und die Zeitspanne sollte möglichst kurz gehalten und unter Berücksichtigung der Wetterverhältnisse eingeteilt werden.
Auf der Baustelle sollten die Platten trocken und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt gelagert werden. Bevor die Handwerker mit der Verlegung beginnen, muss sichergestellt werden, dass das Flachdach trocken und planeben ist. Im Anschluss an die Verlegung der Gefälledämmplatten ist umgehend die Dachabdichtung aufzubringen.
Hinweis: die DIN 4108-1 (Wärmeschutz im Hochbau; Größen und Einheiten) wurde zurückgezogen und ersetzt durch die DIN EN ISO 7345.
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DIN EN ISO 7345, Wärmeschutz - Physikalische Größen und Definitionen
Flachdachrichtlinie (Fachregel für Abdichtungen), Regel für Abdichtungen nicht genutzter Dächer, Regel für Abdichtungen genutzter Dächer und Flächen
EnEV Energieeinsparverordnung für Gebäude, Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden
►Umgang mit Mineralwolle-Dämmstoffen (Glaswolle, Steinwolle), Handlungsanleitung der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft – BG BAU
Quelle: bauwion
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