Basiswissen

Bentonit-Flächenabdichtung, zweilagig

Zweilagige Abdichtungsbahn zur Abdichtung von erdberührten Stahlbetonbauteilen, bestehend aus einer Bentonit-Abdichtung und einer PE-Abdichtung.

 

Die Bentonit-Abdichtung basiert auf dem natürlichen Tonmineral Natriumbentonit, das als Granulat unverschieblich in ein geotextiles Trägergewebe eingewebt oder mit diesem vernadelt ist. Beide Schichten, sowohl die Bentonit- als auch die Kunststoffschicht wirken additiv. Erst bei Versagen der äußeren Kunststoffschicht tritt die Aktivierung des Bentonits ein, was durch Kontakt des Granulats mit eindringender Feuchtigkeit erfolgt. Durch den dabei entstehenden Quelldruck im Bentonit dichtet die Abdichtungsbahn bei gleichzeitigem Anpressdruck von außen (z.B. durch Erdreich, Auflast) zum Beton hin ab. Dieser Zustand der Hydratation hält auch bei Austrocknung der Abdichtungsumgebung an.

 

Mehrlagige Abdichtungsbahnen bieten so gegenüber den einschichtigen Systemen eine zusätzliche Sicherheit. Sie können unterhalb der Geländeoberfläche horizontal oder vertikal eingebaut werden, meist auch ohne Frischbetonverbund. Dadurch sind die Bahnen auch für den Sanierungsfall geeignet. Bentonit-Abdichtungen wurden insbesondere für Wasserbelastungen aus aufstauendem Sickerwasser und drückendem Grundwasser entwickelt. Während diese Technik im Erd-, Deponie- und Tiefbau seit Jahrzehnten verankert ist, wird sie im Bereich der erdberührten Gebäudeabdichtung erst seit wenigen Jahren als sogenannte Braune Wanne eingesetzt.

 

Der Einsatz von mehrlagigen Bentonit-Abdichtungssystemen ist auch im fließenden Grundwasser möglich, da hier ein Auswaschen des Bentonits durch die wasserseitige Kunststoffschicht nicht möglich ist.

Quelle: bauwion