Der Hohlraum zwischen der äußeren Fassadenbekleidung und der dahinter liegenden Dämm- und Tragschichten wird auch als Hinterlüftungsraum bezeichnet. Diese Luftschicht wird von der Außenluft durchströmt und ist ein charakteristisches Merkmal von vorgehängten hinterlüfteten Fassaden - kurz VHF - (z.B. Naturstein, Beton) oder auch Vormauerschalen.
Hierbei kann die äußere Bekleidung bei Regeneintrag durchnässen. Die Hinterlüftung sorgt für das vollständige Abtrocknen der Bekleidung oder Vormauerschale.
VHF sind in der DIN 18516 Außenwandbekleidungen, hinterlüftet geregelt.
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Vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF), gleichbedeutend mit „Außenwandbekleidungen, hinterlüftet“, stellen eine hochwertige und gestalterisch äußerst vielseitige Möglichkeit der Fassadengestaltung dar.
Allen gemeinsam ist der Aufbau aus Dämmschicht, Unterkonstruktion/ Hinterlüftung und der eigentlichen Fassadenbekleidung.
Der erhöhte Platzbedarf einer VHF, zum Beispiel im Vergleich zu einer Fassade mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS), sollte bereits in einer frühen Planungsphase berücksichtigt werden.
Neben der Entscheidung für das endgültige Oberflächenmaterial der VHF (s. Tabelle), und den damit verbundenen individuellen gestalterischen Möglichkeiten, wird das Erscheinungsbild entscheidend mitbestimmt durch die Festlegung von Form/ Format (z.B. Platten, Tafeln, Paneele, Rhomben, Quadrate – jeweils gleichmäßig oder regelmäßig/ unregelmäßig wechselnd), Farbe, Oberfläche (z.B. strukturiert, vorpatiniert, Fräsungen/ Lochungen, geschliffen, Graffitischutz), Fuge (z.B. versetzte Fugen, Kreuzfugen), Befestigung (sichtbar/ unsichtbar) und Verlegebild (z.B. offene/ geschlossene Fugen, überstülpt).
Bild: Schemaskizze der vorgehängten hinterlüfteten Fassade - bauwion
System: Fassadenbekleidung, Unterkonstruktion und Dämmung müssen für den Einbau als Teil einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade (VHF) zugelassen sein. Die Verträglichkeit und Kompatibilität der verschiedenen Komponenten untereinander ist zu prüfen.
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Quelle: bauwion