Basiswissen

Verbunddecke

Bild: Skizze Verbunddecke - bauwion

Bei der Verbunddecke werden Profilbleche aus Stahl mit einer bewehrten Aufbetonschicht kombiniert. Dabei wird über Verbundmittel eine gemeinsame Tragwirkung des Blechs und der darüber liegenden Stahlbetonschicht erreicht. Das Verbundblech übernimmt die Zugbelastung im unteren, der Stahlbeton den Großteil der Druckbelastung im oberen Deckenbereich. Der Verbund wird als Flächen- bzw. Deckenverbund über die Geometrie des Blechs mit Stegen und Sicken, aber auch über Noppen, Rillen und Nieten erreicht, um eine Verschiebung beider Schichten im Belastungsfall zu vermeiden. Zudem dient das Verbundblech während des Betoniervorgangs als Deckenschalung, wobei eine Montageunterstützung in der Regel notwendig ist.

 

Verbunddecken werden in der Praxis häufig als Druckgurt von Verbundträgern in Stahlbauten eingesetzt. Allerdings ist auch ein Einsatz im Massivbau oder bei anderen Bauarten möglich. Da die Profilbleche von Hand verlegbar sind und eine Verbunddecke im Vergleich zur reinen Stahlbetondecke leichter ist, wird sie auch oft in der Altbausanierung eingesetzt.

 

Beim Auflager auf Beton oder Stahl ist laut DIN EN 1994-1-1 eine Mindestauflagertiefe des Blechs von 75 mm, beim Auflager auf andere Werkstoffe mind. 100 mm notwendig. Verbunddecken sind in Eurocode 4 geregelt. Da die Hersteller die Verbundsicherung sehr unterschiedlich bewerkstelligen, benötigen Verbunddecken eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung.

Quelle: bauwion