Basiswissen

Schalldämmung Fenster nach VDI 2719

Die VDI 2719 dient auch zur Ermittlung des erforderlichen Schalldämm-Maßes von Fenstern und Außentüren. Im Unterschied zur tabellarisch aufgebauten DIN 4109 arbeitet die VDI-Norm mit Formeln zur Berechnung des erforderlichen bewerteten Schalldämmmaßes R´w eines Bauelements. Folgende Schritte sind dabei durchzuführen:

 

  • Schritt 1: Tabellarische Auswahl der angestrebten Innenschallpegel L, die nicht überschritten werden sollen, in Abhängigkeit von der Raumart bzw. –nutzung. Dieser Wert wird sowohl für Schlafräume nachts wie für Aufenthaltsräume tags ausgewählt.
  • Schritt 2: Tabellarische Auswahl eines sog. Korrektursummanden, der die einzelnen Verkehrsbelastungen berücksichtigt.
  • Schritt 3: Berechnung des resultierenden Schalldämm-Maßes R´w, res in dB der gesamten Außenfläche (Wand, Fenster, Rolladenkasten etc.) eines Raumes. Dabei fließen neben den oben gewählten Tabellenwerten auch die Grundfläche des Raumes sowie die Gesamtfläche der Außenwand und ein Winkelmaß für die Richtung der Immission ein. Außerdem muss vorab der Außengeräuschpegel, also die Lärmbelastung von außen in dB, durch Berechnung oder Messung festgesetzt werden, da auch dieser in die Formel einfließt.
  • Schritt 4: Das aus Schritt 3 resultierende Schalldämm-Maß R´w, res der gesamten betreffenden Außenwand wird als Grundlage für eine weitere Formel verwendet aus der sich, bei bekannten Schalldämmmaßen der übrigen Bauteile, das erforderliche bewertete Schalldämmmaß Rw,x für das gesuchte Bauelement, also z. B. eines Fensters, berechnen lässt. Neben den genannten Werten fließen dabei lediglich noch die Teilflächen und die Gesamtfläche der Außenwand in die Gleichung ein.

Quelle: bauwion