Expertenwissen

Konterlattung (Dach)

Die Konterlattung wird mit Drahtstiften über der Unterdeckung, mittig auf jeden Sparren montiert und dient neben der Kraftübertragung von der Traglattung bzw. der Vollschalung auf die Sparren und dem konstruktiven Schutz der Traglattung vor Feuchtigkeit in erster Linie der Hinterlüftung der Dachdeckung. Die Bemessung der Konterlatten ergibt sich in Abhängigkeit von der geforderten Hinterlüftung, der gewählten Unterdeckung und statischen Vorgaben. [...]

Die Hinterlüftungsebene unter der Ziegeldeckung beugt Schäden an der Ziegelunterseite durch Kondensat vor und verbessert den sommerlichen Wärmeschutz des Dachgeschosses. In der Regel werden für die Hinterlüftung Konterlatten in der Abmessung 30 x 50 mm eingebaut. Ab einer Konterlattungslänge von 12 m müssen Konterlatten mit 40 x 60 mm verwendet werden. Ab 18 m Länge liegt die geforderte Höhe bereits bei 50 mm. Für die genaue Bemessung der Belüftungsquerschnitte werden die Mindestlüftungsquerschnitte für belüftete Dächer aus dem „Merkblatt Wärmeschutz bei Dach und Wand“ des ZVDH verwendet.

Aber auch das Unterdach kann die Konterlattungsquerschnitte beeinflussen. Unterdeckungen und Aufdachdämmungen aus Holzfaserplatten haben eine geringere Festigkeit als z. B. eine Holzschalung. Ab bestimmten Plattenstärken müssen für die Befestigung der Konterlattung spezielle Nägel bzw. Schrauben verwendet werden, welche einen größeren Konterlattenquerschnitt erfordern. Die Hersteller der Unterdeckungen geben hierfür eigene Bemessungsrichtlinien an. Generell ist jedoch zu beachten, dass bei der Verwendung einer Unterdeckplatte z.B. aus Holzfaser die Konterlattung auf die Dicke von 40 mm (40 x 60 mm) erhöht werden sollte. Dadurch wird die ausreichende Befestigung der windsogbeanspruchten Traglatten bzw. Vollschalung gewährleistet. Andernfalls müssen Sondernägel wie z.B. Drall-, oder Gewindenägel verwendet werden.

Quelle: bauwion