Die traditionellste und langlebigste Holzfassade ist die Holzschindel-Fassade. Hierbei werden die einzelnen Holzschindeln meist zweilagig, in der sogenannten Doppeldeckung, auf Holzlatten montiert. Die traditionelle Holzschindel ist handgespalten und weist dadurch keine angeschnittenen Holzfasern auf, wodurch sie besonders langlebig ist. Es gibt aber auch gesägte Schindeln, in sägerau, gerillt, geschliffen oder gebürstet. Auch Oberflächenbehandlungen wie Lasuren sind möglich, aber eher untypisch.
Durch die kleinteilige, gleichmäßige Anordnung ist eine einheitliche Vergrauung zu erwarten, die das typische Erscheinungsbild einer Holzschindel-Fassade prägt. Eigenschaften und Maße von Holzschindeln sind in DIN 68119 geregelt. In der Regel sind Holzschindeln für Fassaden je nach Größe der Wandfläche ca. 150 - 600 mm lang und ca. 60 - 350 mm breit, wobei die Breiten der einzelnen Schindeln bei einer Fassade nicht immer einheitlich sein müssen. Neben einfachen Rechteckschindeln gibt es auch Zierschindeln mit den unterschiedlichsten Formen, wie z.B. Halbrund, Segmentform, Eichenblatt, Hirschzunge, Spitzform etc. Zudem können die einzelnen Schindeln keilförmig (am Schindelfuß dicker als am Schindelkopf) oder in der Dicke gleichbleibend hergestellt werden. Die DIN 68119 spricht hier von den Grundformen K (keilförmig) und P (parallel).
Quelle: bauwion