Die DIN 4109 dient u. a. auch zur Ermittlung des erforderlichen Schalldämm-Maßes von Fenstern und Außentüren. Grundsätzlich wird das Schalldämmmaß der Außenfläche eines Raumes immer in Kombination der Schalldämmmaße der Wand mit den Schalldämmmaßen seiner Öffnungen wie Fenster oder Türen bewertet. So wird das sogenannte „resultierende Schalldämmmaß“ R´w, res aus den Einzelwerten (Wand, Fenster, Tür etc.) für das Gesamtbauteil berechnet. Im Folgenden werden die Einzelschritte zur Ermittlung des Schalldämmmaßes erf. R´w, res eines Fensters dargestellt:
- Schritt 1: Aus Tabelle 8 der DIN 4109 können die Anforderungen an die Luftschalldämmung von Außenbauteilen des Gesamtbauteils Wand/ Fenster/ Tür in Abhängigkeit des sogenannten "maßgeblichen Außenlärmpegels" (in dB) oder eines festgelegten „Lärmpegelbereichs“ (I bis VII) entnommen werden. Diese sind die Ausgangswerte, die dem Planer in der Regel durch ein schalltechnisches Gutachten vorliegen.
- Schritt 2: Das aus der Tabelle 8 entnommene resultierende Schalldämmmaß erf. R´w, res wird durch die in Tabelle 9 der DIN 4109 dargestellten Werte nach oben oder unten um +5 dB bis -3 dB korrigiert. Der Korrekturwert bemisst sich nach dem Verhältnis zwischen der Grundfläche des Raumes und der für den Raum maßgeblichen Außenwandfläche und soll die Raumakustik berücksichtigen.
- Schritt 3: Für den Fall einer üblichen Raumgeometrie (Raumhöhe ca. 2,50 m,, Raumtiefe ca. 4,5 m, Fensterflächenanteil 10 % bis 60%) können in Tabelle 10 der DIN 4109 die Schalldämmmaße für Wand und Fenster getrennt voneinander abgelesen werden. Diese Schalldämmmaße erf. R´w bilden die Grundlage für die Auswahl der geeigneten Fenster und Türen bzw. der dazugehörigen Wände. Entspricht die Raumgeometrie nicht den o. g. Standardwerten, müssen die erforderlichen Schalldämmmaße nach Abschnitt 11, Beiblatt 1 der DIN 4109 berechnet werden. Bei beiden Vorgehensweisen bleibt zu beachten, dass Produkte oft mit Rw ausgewiesen werden. Der Planer sollte sich also unbedingt den R´w-Wert vom Hersteller bestätigen lassen oder nach oben beschriebener Definition einen Abschlag vornehmen.
Im Unterschied zur VDI 2719 unterscheidet die Beurteilung nach DIN 4109 nicht nach Wohn- und Schlafräumen oder nach Art der Belastung (z. B. Straßenlärm). Außerdem wird immer von der Tagbelastung ausgegangen, eine Betrachtung der Belastung bei Nacht findet nicht statt. Diesbezüglich werden ist die VDI 2719 ausführlicher.
Quelle: bauwion
