Expertenwissen

Flachdachanschluss

Flachdachabdichtungen aus Bitumen haben sich seit vielen Jahrzehnten bewährt und wurden dabei permanent weiterentwickelt. Flachdächer sind extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt (im Jahresverlauf bis zu 100 °C), ebenso wie verschiedenen Feuchtearten (Baufeuchte, Niederschlagswasser, vorübergehend stehendes Wasser, Nutzungsfeuchte) und mechanischen Beanspruchungen aus dem Untergrund oder von oben, z.B. durch Begehung/Befahrung, Begrünung oder Hagelschlag.

System: Die Verträglichkeit und Kompatibilität der verschiedenen Bauteilschichten untereinander ist zu prüfen. Die meisten Hersteller bieten aber auch geprüfte Systeme für ganze Dachaufbauten für die unter-schiedlichen Anforderungen an, so dass für deren Planung Sicherheit bei der Schichtkompatibilität besteht.

Aufbau: Um den geeigneten Abdichtungsaufbau und die geeigneten Produkte für das jeweilige Projekt zu finden, ist zunächst eine Analyse der Rahmenbedingungen unter Einbeziehung der zutreffenden Regelwerke erforderlich. Beispiele: Welche Nutzung ist auf den Dachflächen vorgesehen? Welchen Unterbau gibt es? Welche Anwendungsklasse ist zutreffend? Welche Dachneigung ist vorgesehen? Ist ein Durchwurzelungsschutz erforderlich? Welche Anschlussdetails und Dachaufbauten sind mit zu berücksichtigen?

An- und Abschlusshöhen nach DIN 18531-1 Nr. 6.7: Grundsätzlich sind horizontale Abdichtungen an jeder Stelle mindestens 15 cm an aufgehenden Bauteilen hochzuführen, ausgehend von der Oberfläche der obersten Aufbauschicht, also z.B. der Abdichtung, der Kiesschüttung oder des Plattenbelages. An der Attika sollte die Abdichtung grundsätzlich bis zur Außenkante der Fassade geführt werden. Die Abdichtung ist an der Attika mindestens 10 cm über die Oberfläche des Flachdaches zu führen. Die dazu notwendigen Randabdeckungen sollen ein Gefälle zur Abdichtungsseite hin aufweisen.

Quelle: bauwion