Expertenwissen

Trittschalldämmung

Trittschall ist die Körperschall-Anregung von Decken und Treppen. Dabei werden Schallwellen durch diese Bauteile in andere Räume geleitet. Trittschall kann auch über die Flanken, von der Decke durch die Wände gelangen. Maßnahmen zur Minderung der Übertragung dieser Art von Schall wird als Trittschalldämmung bezeichnet.

Mehr über Trittschalldämmung

In der Regel hat der Fußbodenaufbau die Aufgabe, die direkte Körperschallübertragung über die tragende Deckenkonstruktion zu mindern. Um dies zu erreichen muss der Fußbodenaufbau von der Rohdecke entkoppelt werden.

Mit einer zusätzlichen Unterdecke kann der Effekt noch verstärkt werden.

Eine Trittschalldämmung ist i. d. R. zwischen zwei und 5 Millimeter stark. Es gibt allerdings auch TSD bis 15 Millimeter Stärke.

Geeignete Materialen für die Trittschalldämmung sind z.B.:

  • Polyurethan (PU)-Dämmplatten
  • Holzfaserplatten
  • Glas- oder Mineralwolle-Dämmplatten

u.a.

Schalltechnische Begriffe:

Bewerteter Norm-Trittschallpegel Ln,w

beschreibt die Trittschalldämmung einer Decke ohne Schallübertragung über die flankierenden Wände.

Bewerteter Norm-Trittschallpegel im Bau L´n,w

beschreibt die Trittschalldämmung einer Decke unter Berücksichtigung der Schallübertragung über flankierende Bauteile.

Äquivalenter bewerteter Norm-Trittschallpegel von Massivdecken Ln,w,eq

beschreibt den Norm-Trittschallpegel von Massivdecken ohne Deckenbeläge und Deckenbekleidungen und ohne Berücksichtigung von Schallübertragung über flankierende Bauteile. Er dient als Eingangswert für die Prognose des Norm-Trittschallpegels von Massivdecken mit Deckenbelägen und/oder -bekleidungen, im Weiteren auch unter Berücksichtigung flankierender Bauteile.

Bewertete Trittschallminderung ΔLw

ist eine Einzelangabe über die Verbesserung des äquivalenten bewerteten Norm-Trittschallpegels durch Deckenbeläge und/oder Unterdecken. Durch eine Addition des äquivalenten bewerteten Norm-Trittschallpegels mit der bewerteten Trittschallminderung erhält man den bewerteten Norm-Trittschallpegel Ln,w der Decke alleine ohne Nebenwegübertragung über flankierende Bauteile.

Hinweise zur Planung

Maßnahmen für den Luft- und Trittschallschutz bei Fußböden:

1.) Deckenbeläge

  • Ausführung schwimmenden Estrichs (Fließestrich, Fertigteilestrich) mit weichfedernden Dämmschichten zwischen Fußboden und Rohdecke.
  • Bei den Anschlüssen an die Raumwände sollten Schallbrücken durch Randdämmstreifen vermieden werden.
  • Beschwerungen der Deckenoberseite z.B. durch eine Schüttung ist schalltechnisch vorteilhaft.
  • Weichfedernde Bodenbeläge wie Teppiche können bei der Erreichung von weiterer Verbesserung des schalltechnischen Verhaltens helfen, dürfen allerdings für den Nachweis des Mindesttrittschallschutzes im Wohnungsbau i. d. R. nicht angerechnet werden.

2.) Deckenbekleidungen

  • mit einer Unterkonstruktion (Lattung, Metallprofile, Federschienen, Federbügel, Abhängung) direkt an der Rohdecke befestigte Unterdecken z.B. aus Gipsplatten
  • freitragende Deckensysteme, mit in den Hohlraum eingelegter Faserdämmung, ohne direkte Verbindung zur tragenden Deckenkonstruktion

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