Hanffaserdämmplatten zählen zu den organischen Dämmstoffen aus pflanzlichen Fasern. Dabei werden zerfaserte Pflanzenstengel zu Filzmatten gepresst, wobei teilweise Stützfasern aus Polyester zur Verbesserung der Formstabilität eingearbeitet werden. Die Dämmwirkung entsteht durch die Lufteinschlüsse zwischen den Fasern. Zur Verbesserung des Brandverhaltens werden Borsalze beigefügt. Hanffaserdämmplatten sind robust, feuchtebeständig, diffusionsoffen, leicht zu verarbeiten und auf Grund ihrer natürlichen Inhaltsstoffe resistent gegen Schädlingsbefall. Die spezifische Wärmekapazität und die Rohdichte sind etwas geringer als bei Holzfaserdämmstoffen, dennoch erzielen sie einen ausreichenden sommerlichen Wärmeschutz und besitzen gute Schalldämmeigenschaften.
Die Herstellung erfolgt aus den Nebenprodukten des Hanfanbaus, welcher für rauschgiftarme Sorten seit 1996 in Deutschland wieder erlaubt ist. Ökologisch sinnvoll sind der einfache, pestizidfreie Anbau und die kurzen Transportwege des Rohstoffes. Die Platten sind jedoch durch die beigemengten Flammschutzmittel und Polyesterstützfasern nur schwer kompostier- und recycelbar. Sie sind als formstabile, elastische Dämmplatten in den Dicken 40 - 240 mm erhältlich.
Quelle: bauwion