Expertenwissen

Entwässerungsrinne

Zu den linearen Entwässerungseinrichtungen gehören sowohl geschlossene als auch offene Rinnen. Offene Rinnen leiten das Wasser oberflächlich zu einem Ablaufpunkt, die Rinne selbst muss daher an der Oberfläche eine entsprechende Vertiefung und ein Gefälle aufweisen.

Geschlossene Rinnen führen dagegen die abzuleitenden Niederschläge unter der Oberfläche zu einem Abfluss. Sie bestehen aus dem Rinnenkörper (z.B. aus Beton, Polymerbeton, Kunststoff, Stahl) und dem Abdeckrost. Eine Sonderbauweise stellt die Schlitzrinne dar. Die Nennweiten (NW) betragen 100 mm, 150 mm, 200 mm oder größer, bis hin zu 1000 mm.

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Rinnen haben entweder ein Sohlen- oder Stufengefälle oder gar kein Eigengefälle, der Wasserabfluss reguliert sich dann über den Wasserspiegel oder durch den Einbau mit Gefälle. Es können auch Bauteile mit und ohne Eigengefälle kombiniert werden, um beispielsweise die Einbautiefe gering zu halten. Zur Ableitung des Wassers ist, Ende der Rinne (bei längeren Rinnen auch zwischenliegend) ein Einlaufkasten oder ein Rohranschluss im Rinnenboden vorzusehen.

Hinweise zur Planung

Der Einbau von Entwässerungsrinnen und Abläufen erfolgt auf einem Betonfundament. Auf Dachflächen, Balkonen und Terrassen mit versickerungsfähigen Aufbauten finden Sonderformen Verwendung, die direkt auf den Boden aufgelegt werden. Park- und Nebenwege werden auch über Querabschläge (einfache Rinnen in Holzbauweise) entwässert.

Die Wahl der Abdeckung richtet sich nach dem Einsatzort (Straßen, Fußgängerbereiche) und den gestalterischen Anforderungen.

Gussabdeckungen bieten grundsätzlich die größte Belastbarkeit. Gitterroste oder Längs- und Querstabroste weisen maximale Einlaufquerschnitte auf. Lochroste haben eher kleine Einlaufquerschnitte und sind nur gering belastbar. Sonderelemente können aus Beton- oder Naturwerkstein hergestellt werden.

Quelle: Zimmermann, Astrid; Landschaft Konstruieren – Materialien, Techniken, Bauelemente. Birkhäuser, Basel. 2011.