Expertenwissen

Brettschichtholz (BSH)

Das Brettschichtholz (BSH) besteht aus mindestens drei technisch vorgetrockneten Brettlagen, die flachseitig und faserparallel verleimt werden. Im Gegensatz zum Balkenschichtholz liegen hier die einzelnen Hölzer übereinander. Es wird aus Nadelholz hergestellt. Der Leimanteil im fertigen Produkt ist sehr gering und es werden besonders formaldehydarme Klebstoffe verwendet, um eine Beeinträchtigung der Luftqualität im Raum zu verhindern. Durch den vielschichtigen Aufbau ist die Rissbildung erheblich vermindert und die Tragfähigkeit verbessert, wodurch größere Spannweiten möglich werden. Binder aus BSH, besser als Leimbinder bekannt, können auch in größeren Querschnitten und verschiedensten Trägerformen hergestellt werden. Die heutige Herstellungstechnik erlaubt es sogar eine dreidimensionale Krümmung des Trägers herzustellen. Leimbinder werden oft für freitragende Pfetten, aber auch für weitgespannte Hallenbauten verwendet.

Bild: Skizze Brettschichtholz - bauwion

Quelle: bauwion

Brettschichtholz wird in folgende Qualitäten eingeteilt: GL24h, GL24c, GL28h, GL28c, GL32h, GL32c, GL36h, GL36c

 

Beispiel:

  • GL: „Glued Laminated Timber“ = Brettschichtholz
  • 24-36: zulässige charakteristische Biegespannung in N/mm²
  • c bzw. h: „combiniertes“ bzw. „homogenes“ Brettschichtholz

 

Beim kombinierten BSH haben die äußeren Lamellen eine höhere Festigkeitsklasse als die Inneren. Beim homogenen BSH haben alle Lamellen die gleiche Festigkeitsklasse. Ohne Angabe ist immer c gefordert.

Zudem wird unterschieden zwischen Industrie-, Sicht- und Auslesequalität. Ohne weitere Angaben ist BSH immer in Sichtqualität zu liefern, bei verdecktem Einbau kann aber auch Industriequalität verwendet werden.

Quelle: bauwion