Der zweigeschossige, rechteckige Solitär steht im Amsterdamer Stadtteil Osdorf und fügt sich mit angemessenem Abstand zwischen dem Baumbestand und der umgebenden Bebauung ein. Durch das allseitig verglaste Erdgeschoss verwischt der Übergang zwischen innen und außen, wodurch Park und Baumbestand zu einem fließenden Teil des Innenraums werden, der als „öffentliches Wohnzimmer" erlebbar wird.
Kontrastierend hierzu ist das Obergeschoss massiv ohne Öffnungen ausgeführt. Hinter der abgeschlossenen Hülle befindet sich der komplett in weiß gehaltene Multifunktionsraum, der lediglich über zwei große Oberlichter belichtet wird.
Aus der Kombination beider Raumtypen – des offenen und des geschlossenen Raumes -bestimmt die Erscheinungsform und den Charakter des Bauwerkes. Von Außen ist sie direkt ablesbar und dominiert die Fassadengestaltung. Im Inneren bestimmt der Kontrast zwischen beiden Raumkonstellationen ebenfalls die Wahrnehmung und überrascht, da der vollständig geschlossene Raum wesentlich heller wirkt, als der vollständig geöffnete. So entsteht aus der einfachen Stapelung von zwei Raumkonzepten, die sich diametral gegenüberstehenden, ein Gebäude mit völlig unterschiedlichen Raumkonzepten.
Konstruktion
Die Konstruktion, die als Resultat aus einem sehr niedrigen Bau-Budget als kostengünstige Stahlkonstruktion mit Kalksandsteinausfachungen errichtet wurde, ist an die umgebenden Industrieanlagen angelehnt. Die Ganzglasfassaden werden oben und unten von Stahlprofilen getragen und messen bis zu 5m. Die strukturell verleimten Glastüren wurden speziell für das Projekt entworfen.
Das Besondere an „De Hood“ ist die Außendämmung im Obergeschoss. Die Kalksandstein-Wände wurden mit einem Polyurethan-Sprühsystem gedämmt, das normalerweise bei Erdöltanks und Schweineställen verwendet wird. Der anfänglich flüssige Kunststoff schäumt auf und härtet vollständig aus. Die so entstandene grobe und raue Oberfläche musste mit einem UV-Schutzanstrich versehen werden. Der Polyurethan-Schaum entspricht der Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 022 mit einer Dämmstärke von 12 cm. Die Zwischendecken sowie das Dach sind als Stahlbetonhohldecken und Stahlbetonelementdecke konstruiert. Das mit Gefälledämmung (Dicke 14 bis 22 cm) belegte Flachdach (nicht brennbare, druckbelastbare Mineralwolle WLG 040) wurde mit einer Kiesschüttung als Windsogsicherung belegt.
Sämtliche technischen Installationen wurden in die Wände und den Etagenboden integriert. Somit konnte auf Unterhangdecken verzichtet werden, was eine höhere Etagenhöhe ermöglicht.
Der Innenraum wird von einem ähnlichen ökonomischen und gestalterischen Vorgehen geprägt. Der nicht ganz glatte Betonfußboden wurde lediglich mit Polyurethan beschichtet, die Decke mit groben akustischem Sprühputz versehen.
Quelle: baukobox.de
Photos: Ulrich Schwarz, Berlin